Starke Verben Wipf, S. 151 - 155
vgl. Endung der starken Verben Sprachatlas
K 1: «i – i»: bliibu, giblibu (bleiben), riibu, gribu (reiben); schriibu, gschribu (schreiben), triibu, gitribu (treiben); griffu, gigriffu (greifen); schliiffu, gschliffu (schleifen, schlüpfen); riitu, grittu (reiten); striitu, gschtrittu (streiten); liidu, glittu (leiden); schniidu, gschnittu (schneiden); biissu, gibissu (beissen); riisu, grissu (reissen), schiissu, gschissu (scheissen); schliissu, gschlissu (schleissen, zerstören); stiigu, gstigu (steigen); schwiigu, gschwigu (schweigen); schliichu, gschlichu (schleichen); striichu, gschtrichu (streichen); griinu, gigrinu (weinen) wiisu, gwisu (weisen); verbliichu, verblichu (verbleichen); wiihu, gwichu (weihen); bei siiju, gsiju, (seihen, auf Dichte prüfen) und pfiiffu, gipfiffu (pfeifen) sind jeweils noch eine zweite Form vorhanden gigsiijot und pfiiffot.
Eine spezialität sind die drei schwachen Verben: wiihu, geinu und spilu, sie verhalten sich gleich wie die starken Verben dieser Gruppe: gwihu, gigeinu (gigeinot), gschpilu (gschpilot)
K2: Präs: «ie – ei»; Perf.: «o-u»: bietu, gibottu (bieten), siedu, gsottu (sieden); arniessu, arnossu (niesen); schiessu, gschossu (schiessen); schliessu, gschlossu (schliessen); zie, gizogu (ziehen); verlierru, verlooru (verlieren); frierru, gfrooru (frieren); biegu, gibogu (biegen); fleigu, gflogu (fliegen); leigu, glogu (gelogen)
K3: Pras.: «i», Perf.: «u»: schwimmu, gschwummu (schwimmen); singu, gsungu (singen); springu, gschprungu (springen); schwingu, gschwungu (schwingen); brinnu, gibrungu (bringen); rinnu, grunnu (rinnen); bsinnu, gibsunnu (besinnen); spinnu, gschpunnu (spinnen) ; binnu, gibunnu (binden) ; finnu, gfunnu (finden) ; gwinnu, gwunnu (gewonnen) ; schwindu, gschwunnd (schwinden) ; uberwinnu, uberwunnu (überwinden).
K4: Präs.: «ä», auch «e» - Perf.: «o»: gschwellu, gschwällu (schwellen); mälchu, gmolchu (melken); bifälu, bifolu (befehlen); hälfu, gholfu (helfen); schmelzu, gschmolzu (schmelzen); gäältu, gigoltu (gelten); verdäärbu, verdoorbu (verderben); verbäärgu, verboorgu (verberben); stäärbu, gschtoorbu (sterben); wäärbu, gwoorbu (werben); wäärfu, gwoorfu (werfen); bäärschtu, giborschtu (bersten); dreschschu, gitrosschschu (dreschen); auch, mit Ausnahme des starken Konjunktivs: wäbu, gwoobu (weben); mässu, gmossu, heute gmässu (messen).
K5: Präs. und Perf.; «a»: grabu, gigrabu (graben); schaffu, gschaffu (arbeiten/schaffen); laffu, glaffu (saufen); malu, gmalu (mahlen); bachu, gibachu (backen); wagsu, gwagsu (wachsen) schlaa, gschlagu (schlagen); staa, gschtannu (stehen)
K6: Reduplizierende Verben: (Das Walliserdeutsche beschreibt, wie das Schweizerdeutsche) unmittelbar bevorstehende Aktionen mit den Hilfsverben gaa „gehen“, cho „kommen“ laa „lassen“, afaa „beginnen“. Diese Verben verfügen alle über eine unbetonte Form, die in der Verdoppelung oder gar Verdreifachung benutzt wird, die im Zusammenhang mit einem auf das Verb folgenden Infinitiv benutzt wird. Beispiele: Ich gaa ga ichöüffu. (Ich gehe einkaufen) Ich chumu ga lüege. (Ich komme schauen): fallu, gfallu (fallu); bannu, gibannu (bannen) spannu, gschpannu (spannen); haaltu, ghaaltu (halten); kchaaltu, gikaaltot (vertecken); schaaltu, gschaaltot (schalten); spaaltu, gschpaaltot (spalten) saalzu, gsaalzot (salzen, äss ischt glatt, ich gaa ga saalzu); braatu, gibraatot (braten); schlaafu, gschlaafot (schlafen); heitzu, gheitzot (heizen); scheidu, gschidu (scheiden); howwu, ghowwot (hauen); stoossu, gschtoossu (stossen); buwwu, gibuwwot (bauen); löäffu, gluffu (laufen). vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Reduplikation_(Sprache)#Reduplikation_von_Verben