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Wer sich für alte Walliserdeutsche Wörter interessiert, findet im: "Kleines Walliser Wörterbuch. Gebäude." viele mit Bildern oder Grafiken belegte Erklärungen aus dem Alltag, den Gebäuden und der Landwirtschaft.

Suchtipp: spiele immer die ganze Vokalpalette: a,e,i,o,u durch!

Ma, N. m.; vgl. auch Manngi, Mannji; Mann [Gr. 131; Id. 4/239], Sprachatlas

machu, V. tr.; machen, tun, arbeiten [Id.4/20] eines der vielseitigsten Verben der deutschen Sprache, man kann von Kinder, über Ferien bis zur Mahlzeit fast alles "machen".

Mächteraal, N. m.; 1. Vorarbeiter, Verantworlicher einer Arbeitsgruppe; 2. off. Einschenker bei einem Umtrunk [AI, 1984, 35]

Macheta, N. f.; Tat, Tun [Id. 4/55]

Maadri, N. n.; Marder [Id. 4/395]

Mada, N. f.; 1. Made, ...wie d Made im Späck, wie die Maden im Speck, fusslose Insektenlarve  [Gr. 132; Id. 4/76], Sprachatlas; 2. Heuhaufen, Schwaden, langgestreckte, aufgehäufte Heuhaufen [Id. 4/74]

Mado, N. m.; Schwaden, Maden, gemähte Zeile [Id. 4/74]

madocht, Adj. vgl. auch: madig, madig, von Maden durchsetzt: madochts Fleisch, madiges Fleisch (wenn das Fleisch bei Lufttrocknen einmal madig wurder (vor allem Schweinehamme), wurde es gesotten und die Maden oben abgeschöft und dann natürlich verzehrt) [Gr. 132]

maag, Adj. faulend, maags Fleisch, faueles Fleisch [Gr, 132]

mager, Adj. 1. mager, sehr schlank; 2. spärlich: mageri Choscht, einfache, spärliche Kost [Gr. 132; Id. 4/102]

Maggeroona, N. f.; fast nur im Pl. Maggeroone, dicke Teigwaren, Hörnli, Makkarone (Canneroni, Chifferi) [Gr. 132]

Mago, N. m.; Magen. D Liebi geit der du Mago. Die Liebe geht durch den Magen (SV. Sprichwort, 105). [Id. 4/99], Sprachatlas

magg, Adj.; fett im Zusammenhang mit Boden, Land, dass ischt maggs Land, das cha mu fascht nit Schüüflu, das ist fette Erde, die lässt sich fast nicht schaufeln [AI, II/1983, 39] das Gegenteil ist räsol = sandig, locker

Määgga, N. f. Puppe, tollpatschige, trottelhafte Frau [Gr. 131; Id. 4/120]; 1. Frau (Schimpfname), jammernde, keifende Frau, an aarmi Määgga, ein Jammereisen; 2. Puppe, Brotpuppe [Id. vgl. meggeren, 4/122]  vgl. Baaba, Pläägga, Tampa, Togga, Tooscha, Troola, Tschüta, Zwätschga;; 3. Brotpuppe [Id. 12/169; IA, II/1976, 36] vgl. Sprachatlas: Goms: Toche; Zermatt: Määgga

määggu, V. intr. 1. meckern der Ziegen; 2. keifen, jammern, heulen [Id. vgl. meggeren, 4/122]

mägu, mag, mägu, HV, mögen [Id. 4/107], Sprachatlas

Määgüet, N. n; 1. Wiese, Mähwiese [Id. 4/548]; vgl. Lister der Synonyma: Määgüet (Goms); Matta (Saas); Matt (Zermatt); Meematta (Ausserberg), Hewwmatta (Leuk) 

Magusii, N. n.; 1. Kauf-, Dorfladen, von Magazin, gang mer schnäll ins Magusii ga zwei Heering holu, geh schnell in den Dorfladen und hole zwei Heringe; 2. Patronenmagazin eines Gewehrs, von franz. magasin [Id. 6/1235]

Mala, N. f.; Mehlsack, Hirten-, Vorratstasche [Gr. 132; Id. 4/168] Am a hungrigu Schwii tröumt immer van ar määrwigu Mala, einer hungrigen Sau träumt immer von einem mehligen Mehlsack.

maladrig, Adj. krank von frz. malade

Mälch; N. n.; Flurname: Mälchgrat = Melken, Milch; 1. vom Adj. mälch, milchgebend oder aber von 2. geeigneter Platz zum Melken: Mächlgraat, Mälchbodo [(635/132) Id. 4/193ff. Zinsli, NG S.575]

Mälcheimer, N. m.; Melkgeschirr [Id. 1/221], vgl. Synonyma: Mälchzuber (Goms); Zidella (Saas); Mälchgschirr (Zermatt); Mälcheimer (Ausserberg); Zuber (Lötschen); Eimer (Leuk)

Mälchtra, N. f.; Holzgefäss, Verpflegungsgefäss [Id. 4/210], Sprachatlas

mälchu, mälchu, gmolchu, V. tr.; melken [Id. 4/195], Sprachatlas

mahaft, Adj.; männlich, mannhaft [Id. 4/291]

mal, Adv.; 1. Zeichen x für Vervielfältigung: zwei mal zwei; 2. kurz für einmal, chumm ammaal hie, komm mal her [Wahrig 973]

Maal, N. n.; 1. Zeichen, Merkmal, z.B. Müetermaal; 2. Mahl in der hochdeutschen Verwendung z.B. in Abundmaal [Id. 4/I.443 und II. 454]

Mäll, N. n.; Mehl [Id. 4/217], Sprachatlas

Mala, N. f.; 1. lederner Mehlsack, auch Tasche, in der man Lebensmittel aufbewahrt. An ar hungrigu Suww tröümt van ar määrwigu Mala. Einer hungrigen Sau träumt von einem (mehligen, halb mit Inhalt verrotteten) Mehlsack (SV. Sprichwort, 101); 2. Bauch, Tierbauch [Id. 4/168]

Mälchtra, N. f; Melchter, Bottich

mälchu, V. tr.; melken [Id. 4/195], Sprachatlas

Mali, N. f; Mahlproduktion, Mahlportion

Mäll, N. n; Mehl [Id. 4/217]

Mällchaschto, N. m; Mehlkasten

Mällkanaal, N. m; Mehlkanal

Mallrilla, N. f; Mahlrinne (Mühle)

Mallrinna, N. f; Mehlrinne (Mühle)

Mältra, N. f; Melchter, Handtraggefäss aus Holz; är bring dum Chalbji in der Mältra ds Laffu, er bring dem Kalb in der Melchter zu Trinken [Id. 4/213; IA, I/1976, 39]

maalz, Adj.; schal, geschmacklos [Gr. 131; Id. 4/223]

mälch, mälchig, Adj.; gut Milch gebend, melkig, an mälchi Chüe, eine gut Milch gebende Kuh [Id. 4/193]

Mälchi, N. f.; Melkportion, ds Blüemi heit hiitu bi der eerschtu Mälchi numme 8 Liiter ggä, gab heute be der erste Melke nur 8 Liter Milch [Id. 4/197]

Mälchgschirr, N. n.; Melkgeschirr [Id. 8/1148], vgl. Synonyma: Mälchzuber (Goms); Zidella (Saas); Mälchgschirr (Zermatt); Mälcheimer (Ausserberg); Zuber (Lötschen); Eimer (Leuk)

Mälchi, N. f.; Melkzeit, einmaliges Melken [Id. 4/197]

Mälchtra, N. f.; Viehtränkgefäss aus Holz [Id. 4/210], Sprachatlas

mälchu, V. tr.; melken [Id. 4/195]

Mälchziit, N. f.; 1. Zeit zum Melken morgens und abends; 2. Zeitintervall von der Geburt bis zur nächsten Geburt,  in der die Kuh gemolken wird.

määldu, V. tr.; melden, sich melden [Gr. 131; Id. 4/211]

maledraat, Adj.; verdreht, bösartig, eine Kombination des frz. male = schlecht und verdreht, an verdraate Nool, ein verdrehter Kerl

Maali, N. n.; Malwerk, Bild, kindliche Zeichnung [Gr. 131, vgl. Id. 4/153]

Mälga, N. f.;  Melde, Acker- Gartenmelde [Id. 4/222]

Mälgustüda, N. f.; Meldenstaude vgl. o

maalu, V. tr.; malen, zeichnen [Gr. 131; Id. 4/168], Sprachatlas,

2. Milchabdrosselung [Id. 4/151]

malu, V. tr.; 1. mahlen; 2. gleichmässiges, sichtbares Kauen [Id. 4/168], Sprachatlas

malum, malw; Adj.; 1. lau, warm; an malwe Tagg, ein lauwarmer Tag; 2. Laubholz, malums Holz, Holz von Laubbäumen; 3. zahm, as malums Ree, ein zames Reh [Id. 4/212]

Määlti, N. n.; Mahl, Essen, Menue [Gr. 131; Id. 4/143]

Mämmi, N. n.; Kleinkind, Wickel-, Wiegenkind; ich tüe ds Mämmi göümmu, ich wiege das Kleinkind [Id. 4/225], 1. für Kleinkind, d Friida het as Mämmi percho, Frida hat ein Kind geboren; no drii Jaar speeter geitsch jede Tag mit dum Mämmi ga spazierru, noch drei Jahre Später geht sie jeden Tag mit ihrem Kinde spazieren; 2. für das jüngste in der Familie, «jetz ischt iischers Mämmi öü scho sächzig, jetzt ist unser Jüngstes auch schon 60» 3. als Schimpfwort: «welis Mämmi, welch ein Trottel, welch wehleidiges Mensch»

mämminu, V. tr.; Säugling pflegen

Mamsel, N. f.; Fräulein, Mamsell, noble, junge Frau von frz. mademoiselle

Määna, N. f.; 1. Mähne; 2. Frisur, viel unordentliches Haar, was hescht hiitu ver an Määna, was hast du heute für eine eigenartige Frisur, Sprachatlas

mandersch, Adv.; wieder, nochmal [Gr. 132]

mangloti, Adv.; man müsste, man sollte [AI I/1984, 27] Leute, die so reden, aber selbst nichts unternehmen nennt man der/di Mu

Mangel/Mangu, N. M.; Mangold,  Sprachatlas vgl. auch; Chrütstila,

mängisch, Adv. oft, manchmal [Id. 4/147] vgl. mängsmal, hienta, vgl. Lister der Synonyma

manglu, V. intr.; mangeln, fehlen [Id. 4/327]

mängsmal, Adv. manchmal [Id. 4/147], Sprachatlas, vgl. mängisch vgl. Lister der Synonyma

Manier, N. f.; Anstand, Höflichkeit, von frz. manier

Mannji  N. m.; Mann; Ma und Mannji wird meist synonym verwendet; An rächte Man mit Froww und Chint het d Haar uff der Bruscht und nit uff dum Grint. Ein rechter Mann mit Frau und Kind hat die Haare auf der Brust und nicht auf dem Kopf (SV, Sprichwort, V). Ds Amt müess du Ma süechu und nit der Ma ds Amt. Das Amt (Posten, Stelle, Amt) muss den Mann suchen und nicht der Mann das Amt (SV, Sprichwort, 34). [Id. 4/239]

manierru, V. tr.; jemandem Anstand beibringen, streng erziehen. dich will i de schoo no manierru, das will ich dir dann schon noch beibringen von franz. maniere

manierlich, Adj.; anständig, gesittet, von franz. maniere

maaninu, V. intr.; bei Mondschein Mist auf die abgeweideten Wiesen tragen [AI, II/1983, 39]

Männli, N. n.; Männchen, das ischt as Männli, gilt für jede Art von Getier [Id. 4/239]

Maano, N. m.; Mond [Gr. 131; Id. 4/236], Sprachatlas, Maano, N. m.; Mond, achte auf die teilweise noch ahd. Deklination: dr Maano, ds Maanusch, dum Manu, du Mano [Id. 4/234]

Manoggil, N. m. 1. Holzpuppe, Männchen; 2. menschliches Zerrbild [Id. 4/292]

Maanot, N. m.; Monat [Id. 4/236]

maanu, V. tr.; mahnen [Id. 4/293]

Maanuschii, N. m.; Mondschein [Id. 8/810]

Mannuvolchji, N. n.; Mannsbild, meist als Gattungsname: Mannuvolch [Id. 1/804], weibliche Ensprechung: Wiibuvolch vgl. Blog

Manööver, N, n.; 1. Machenschaft; 2. Grimasse; 3. militärische Übung von frz. maneuvre

Maanot, N. m.; Monat [Gr. 131: Id. 4/236]

Mänsch, N. m.; Mensch; Mu pchännt du Vogol am Gsang und du Mänsch am Gwand; man erkennt den Vogel an seinem Federkleid und den Menschen an seiner Kleidung (den Charakter des Menschen an seinen Taten, Handlungen, SV, Sprichwort, 39) [Id. 4/336]

manschaaru, V. tr.; essen, vom ital. mangiare

Manschetta, N. f.; Ärmelaufschlag, vgl. auch Manschettuchnopf, von franz. manchette

Mänsrind, N. n.; Zeitrind, junges Rind [Id. 6/1031]

Mäntscha, N. f.; Mense, Kuh, Erstmelke [Id. 4/334]

Maaninu, N. n.; Mist tragen bei Vollmond

Mänta; N. f.; Minze, von franz. mente

Mantil, N. m.; Mantel [Id. 4/340]

Maara, N. f.; schlaue Frau [Gr. 133]

Maarch, N. f.; Marke, Grenzpfosten, Grenzmarkierung; Flurname: Marke, Grenze; Wiesen-, Gemeinde- Bezirksgrenze, z.B. Maarch, Aussichtspunkt bei der Moossalp als Grenzpunkt zwischen Törbel, Bürchen und Zeneggen: Maarchgrabo [(640/124) ld . 4 /394]

Maarfilschloss, N. n.; Vorhängeschloss [Id. 9/736], Sprachatlas

maarflu, V. tr.; mit Murmeln spielen [Id. 4/399], Sprachatlas

Maarg, N. n.; Mark [Id. 4/400]

maargillu, V. tr.; markieren, modellieren, ausmalen, dii Hose tient der ds Fittlos so richtig üssmaargillu, diese Hose modellieren deinen Arsch so richtig aus; vgl. üssmaargillu [vgl. Id. marg(g)ieren 15/2229]

Määrli, N. n.; Märchen [Id. 4/360]

Määrmüeta, N. f.; grosser Kochhafen von franz. marmite

Margriitli, N. n.; Gänseblümchen, Sprachatlas

Märt, N. m.; Markt [Id. 4/409], Sprachatlas     

maartru, V. tr.; martern, [Gr. 132; Id. 4/426]

märtu, V. intr.; markten, handeln [Id. 4/415] abmärtu = runterhandeln

Määrwi, N. f.; 1. Weichheit; 2. entzündete Hautstelle [Gr. 132; Id. 4/429]

määr/määrwig, Adj.; mehlig, weich [Gr. 132; Id. 4/429]

Määrweiz, N. m,: Mais, "weicher Weizen" [Id. 16/1892], vgl. ost: Polänta; west: MäärweizSprachatlas

maanu, Vr. tr.; mahnen, vgr. er-, ab- [Gr. 131; Id. 4/293]

Maar, N m; Marc, Walliser Tresterschnaps [Gr 15]

Mära, N. f.; 1. Stute, 2. grosse, fettleibige Person [Id. vgl. Füllmäre, 4/394; AI, I/1984, 27], Sprachatlas

Maarch, N. f.; Grenzlinie, Grenzstein; är het bis uff d Maarch gibuwwu, er hat bis auf die Grenze gebaut [Gr. 131; Id. 4/368]

maarchu, V. intr.; Marken, Grenzsteine, Grenzmale setzen; zwei Grundstücke gegeneinander abgrenzen [Gr. 131; Id. 4/392]

määrda, Adv. das ist blöd, scheisse vom fr. merde

Maarder, N. m.; Marder  [Gr. 131; Id. 4/395], vgl. Maadri

Maarfla, N. f; Murmel [Id. 4/399] grosse Murmel: Synonyma: Goms, Maarfla, Mirpsa; Saas, Maarfla; Zermatt: Bumm; Ausserberg, Botscha; Lötschen: Maarfla; Leuk, Maarfla

maarfli, Adj. unenpfindlich, miine Aaro isch maarfle, mein Arm ist taub, unenpfindlich [Id. vgl. Maarfli = Erstarrung, 4/400]
Maarflu, N. n; Murmelspiel [Id. 4/399]

maarflu, V. tr. Murmel spielen

Maarfilschloss, N. n.; Vorhängeschloss [Gr. 132; Id. 9/736]

Maarg, N. n.; Mark, Knochenmark [Id. 4/400]

maargillu, V. tr.; abzeichnen, nachformen, häufig üssmaargillu, abzeichne der Konturen z.B. bei engen Kleider; di änggu Hose tient der ds Fittlo richtig üssmaargillu, die engen Hosen zeichnen deinen Arsch so richtig ab, da bleibt nichts verborgen. Wir sprachen spassehalber von "Taubstummenhosen", da kann man bei den Frauen von den Lippen lesen.

markieru, V. tr.; markieren, kennzeichnen, zeichnen

Määrli, N. n.; Märchen [Gr. 132; Id. 4/360]

Marmitta, N. f.; Kochtopf, von franz. marmite [Id. 4/418]

märtu, V. intr.; markten, feilschen [Id. 4/415]

maartru, V. tr.; martern, [Gr. 132; Id. 4/426]

Marschandiis, N. f.; Gut, Güter, Ware, von franz. marchandise

marschierru, V. intr.; marschieren von franz. marcher

määr/määrwig, Adj.; mehlig, weich [Gr. 132; Id. 4/429]

mär(w), Adj.; weich, mürbe [Id. 4/429]

Määrweiz, N. m.; Mais [AI, I/1984, 27; vgl. Id. mar(w) 4/429] ist die Pflanze, das Gericht ist vgl. ost: Polenta, Synonyma

Määrwi, N. f.; 1. Weichheit; 2. entzündete Hautstelle [Gr. 132; Id. 4/429]

määrwig, Adj.;  morsch, locker, mürbe [Id. 4/429] vgl. määrws

Matta, N. n.; Wiese, Fettwiese, Mähwiese [Id. 4/548]; Sprachatlasvgl. Lister der Synonyma: Flurname: Matta, Mattu, Matte = Matte, Wiese; mähbare Grasfläche, Bergwiese: Waldmatta, Eischmatfii, Breitmatu, Chrieschmatta, Trogmatta, Längmatta, Lengimatta, Teifimatta, Mattustafol, Mattsand, Mattwald (626/124) Id. 4/548f.; Zinsli, NG s.575, Zi 66]             

Määgüet (Goms); Matta (Saas); Matt (Zermatt); Meematta (Ausserberg), Hewwmatta (Leuk)  2. Klauenkrankheit beim Vieh [Id. 4/551]

Maschga, N. f.; Maske [Id. 4/508]

Maschgi, N. n.; Vermumter, maskierte Person, an der Fasnacht ging man Maschgi löüffu, verkelidet an einen Festanlass [Id. 4/505], Sprachatlas  Synonyma: Goms, Machgi; Saas, Machgi; Zermatt: Maschgi; Ausserberg, Maschgi; Lötschen: Ootschi; Leuk, Füüdi

maschginu, V. intr.; Masken laufen

Mäschiler, N. m.; trockener Husten [AI, I/1984, 27]

mäschilu, V. intr.; ständig trocken husten [AI, I/1984, 27]

Maschiina, N. f.; Maschine [Id. 4/502], Sprachtlas

Mäscholla, N. f.; Lungenentzündung [AI, I/1984, 27]

mäschrig, Adj.; halbverfault [Id. vgl. 4/446] von maserig

Mäschschler, N. m.; Blinddarm Einzündung, vgl. der läng Dooro [AI, I/1984, 27]

Mascht, N. f.; die Mast, ein Tier zum Schlachten auffüttern [Id. 4/509]

Maschtchalp, N. n.; Mastkalb [vgl. Masti, Id. 4/509]

Maschtdaaro, N. m.; Mastdarm [Id. 13/1604]

Maschtstall, N, m; Maststall [Id. 11/25]

Maschtvee, N. n; Mastvieh [Id. 1/651]

Maschtschwii, N. n; Mastschwein [Id. 9/1903]

mäschtu, V. tr. vgl. meschtu; mästen [Id. 4/510]

Mäss, N.  1. f. Messe, ich gaa am Sunnta in d Mäss, ich gehe am Sonntag in die Messe; 2. n. Mass, das ischt as schlächts Mäss; das ist ein knappes Mass [Id. 1. 4/448 und 2.4/437] Mäss, N. f.; 1. Hohlmass; 2. abgewogen, abgemessen Menge; Redensart; as güets Mäss ha, ein gutes Mass haben, d.h. wohlwollen z.B. Einschenken [Id. 4/437]; 3. hl. Messe  [Id. 4/428]

massleidig, Adj.; wehleidig [Id. 3/1084]

Maasleidigi, N. f.; Wehleidigkeit [Id. 3/1084]

Maasrig, N. f.; Maserung [Id. 4/467]

Mässbüech, N. n.; Messbuch, Gebetsbuch, Kirchengesangsbuch [Id. vgl. Buech, 4/986]

Massetta, N. f; Fäustel, Steinhammer, ev. von ital. massetta, Gewicht, schwer

mässu, V. tr.; messen [Id. 4456] Sprichwort: Gweegs und Gmässus ischt bald ggässus. Gewogen und Gemessen ist bald gegessen.

massuhaft, Adv.; massenhaft

Maat, N. f.; Mahd, eine gemähte Graszeile [Gr. 132; Id. 4/71]

Matta, N. f.; Wiese, Matte [Id. 4/548]

Matriaal, N. n.; Baustoff, Rohstoff

mättwoch, Adj.; feucht, sumpfig [AI, I/1984, 27]

matsch, Adj.; todmüde, von matt [Id. 4/597]

Matsch, N. m.; Spiel, Partie von engl. match

maassleidig, Adj. wehleidig, verdrossen [Gr. 132; Id. 3/1048]

mee, Adv.; mehr [Id. 4/362]

meebesser, Adj.; vornehm, bessergestellt, dass ischt halt an Meebessre

mebillierru, V. tr.; möbilieren [Gr. 133]

Medallja, N. f.; Medaille

Meder, N. m.; 1. Mäher, derjenige, der mit der Sense die Wiese mäht; 2. Mähtaglöhner [Id. 4/75]

Medikamänt, N. n.; Medikament

megli, Adv.; möglich [Id. 4/115]

Meematta, N. f; Mähwiese (Alpe) Matta, N. f; 1. Wiese, Mähwiese [Id. 4/548]; vgl. Lister der Synonyma: Määgüet (Goms); Matta (Saas); Matt (Zermatt); Meematta (Ausserberg), Hewwmatta (Leuk)

Meentagg, N. m.; Montag [Id. 12/922], Sprachatlas, vgl. Määntagg

Meiechäfer; N. m.; Maikäfer [Id. 3/162], Meiechäfer (Goms); Äängrich (Ausserberg); Faaru (Leuk)  vgl. Synonyma

Meijo, N. m.; 1. Mai; 2. Blumen, Meien [Id. 4/1]

Meinig, N. f.; Meinung [Id. 4/312]

Meiss, N. m.; Heuanschnitt [Id. vgl. 4/485]

Meischa, N. n.; junges Rind, vgl. auch Meisschilti [Id. vgl. Mänsrind1/1019]

meischt, Adv.; meist [Id. 4/511]

Meischter, N. m.; Meister

meischterchännig, Adj.; meisterkennig, wählerisch, eigensinnig [Gr. 134]

meisshaarammeisshaar, in einem Wort als Adv. gebraucht; beinahe, eigentlich 'um ein Haar

Meiss, N. m.; Meiss, Abschnitt im Heustock [vgl. Id. 4/465]

Meissil, m; Meissel, Schneideeisen; aber auch Trennwerkzeug, z.B. Steinmeissel

meissu, V. tr.; schroten, mit dem Meissel schneiden [Id. 4/465]

meeju, V. tr.; mähen [Id. 4/135], Sprachatlas,  vgl. abmeeju, üssmeeju

Meitja, Meitje, N. f; Mädchen, Jungfrau [Id. 4/77; IA I/1976, 38]; Redensart: uff d Meitja gsee; ein Mädchen, eine Frau begehren, Sprachatlas

Meitjuchammra, N. f; Mädchenzimmer

Meitjuschmecker, N. m.; Schürzenjäger, Mädchen Verehrer, war ein schlimmes Schimpfwort für einen Buben, der sich mit Mädchen abgab

Meelti, N. n.; Mahl [Id. 4/154], vgl. auch Meeli

maalz, Adj.; schal, geschmacklos, maalz Broot [Id. 4/223]

Meentag, N. m.; Montag [Id. 12/922], Sprachatlas, vgl. ost. Määntag

mennu, V. tr. und intr.; führen, fahren z.B. Holz fahren, schleifen vgl. auch Mennwägg oder auch das Vieh führen [Id. 4/296]

merku, V. tr.; merken

Merlutz, N. m.; Stockfisch, gepökelter Fisch für die Fastenzeit oder die Freitage

merssi, Adv.; danke, vom frz. mercie, sägg merssi; sage danke! Sprachatlas, auch: danke, vergäälts Gott

meerziitsch, Adv.; mehrzeits, meistens

Merzo, N. m.; März

Messer, N. n.; Messer, [Id. 4/459Sprachatlas vgl. west: Mässer, vgl. auch Ggütti von franz. Couteau

meschtu, V. tr.; mästen [Id. 4/510]

Metallplatta, N. f; Metallplatte

Meeter, N. m; Meter, Metermass

Mettel, N. m.; Regenwurm [Id. 4/555], vgl. auch Chäärderna, Chirderna und Mettel [Id. 3/459] vgl. Vielfalt: Sprachatlas

Metti, N. f.; 1. Frühmesse; 2. die grosse Zahl, von Mette, Messe und den endlosen Gebeten (Litanei) [Id. 4/556]

mettine, Adv.; viele, unzählige, auch als Nomen  är het Mettine gflüechot, er fluchte ganze Serien; von Mette = Messen und den manchmal nicht enden wollenden Gebeten

Metzg, N. f.; Metzgerei [Id. 4/623]

metzgu, metzgu, gmetzgot,; V. tr. schlachten, hiir hei weg zwei Fäärlini gmetzgot, dieses Jahr haben wir zwei Schweine geschlachtet [Id. 4/624]

meschtu, V. tr.; mästen [Id. 4/510; IA I/1976,38]

miecku, V. intr.; abmühen [Id. 4/143], vgl. abmiecku = bemühen; ermiecku = ermüden

Mieda, N. f.; eine Müde, eine schwerfällige und dicke Frau, mühsames, lästiges Weibsbild [Gr. 135]

mieds, miede, Adj.; müde [Id. 4/90]

mielich, Adj.; wählerisch, verwöhnt [Id. 4/138], Sprachatlas

Mielichi, N. f.; wählerische, schwerliche, mühsame, wählerische Art [Id. 4/138]

miesam, Adj.; mühsam

Miesch, N. n.; isländisches Moos [Id. 4/467]

miessig, Adj.; müssig [Id. 4/498]

miessu, müess, miessu, mod. HV.; müssen [Id. 4/499], Sprachatlas

Migga, N. f.; Semmelbrötchen [Id. 4/193]

miiggu, V. tr.; ein kleines Kind scherzend mit dem Finger auf den Leib stechen [Id. II. 4/123]

Milba, N. f.; Milbe, Käsemilbe [Id. 4/223]

Milch, N. f.; Milch

Milchaadra, N. f.; Milchalder, Venen am Kuheuter [Id. 1/87]

Milchbränta, N. f.; Milchtraggefäss, mit dum Milchchibji d Milch in d Sännerii träägu, mit dem Milchtraggefäss die Milch in die Sennerei tragen [Id. 3/114]: Synonyma: Goms, Saas, Zermatt: Milchchibli; Ausserberg, Milchchibji; Lötschen: Tutel; Leuk, Milchbränta

Milchchäller, N. m; Milchkeller

Milchchibji, N. n.; Milchtraggefäss, mit dum Milchchibji d Milch in d Sännerii träägu, mit dem Milchtraggefäss die Milch in die Sennerei tragen [Id. 5/759]: Synonyma: Goms, Saas, Zermatt: Milchchibli; Ausserberg, Milchchibji; Lötschen: Tutel; Leuk, Milchbränta, Sprachatlas f.

Mälchfass, N. n.; Melkgefäss aus Holz, Sprachatlas f.

Milchgschirr, N. n.; Melkgefäss, vgl. auch: Mälchgschirr, Sprachatlas f.

milggu, V. tr. etwas weich machen, einweichen

Mili, N. f; Mühle [Id. 4/187]

Milibaarg, N. m; Abgabe des Müllers

Milibach, N. m; Mühlbach

Milifaart, N. f; Mühlenfahrt

Miligrabo, N. m; Mühlbach

Miligüet, N. n;Mahlgut

Mililugi, N. f; Mühlenlüge, Gerücht

Miliiisu, N. n; Mühleisen

Milirad; N. n. Mühlenrad

Milistei, N. m; Mühlstein

Militrichter, N. m;Mahltrichter, Mahlspeicher

Milóseta, N. f.; stark zerkleinerte Ware (z.B. Heu) [AI, II/1984, 35]

Miltum, N. n. (Stoffname), Kleidermotte, diis Hämli ischt ins Miltum cho, dein Heim wurde von den Motten zerfressen, Sprachatlas

Miltumschiissa, N. f.; Motte, Kleidermotte [Gr. 135]

Milzi, N. n.; Milz [Id. 4/224]

Minäschtra, N. f.; Gemüsesuppe, gehaltvolle Suppe, vom ital. Minestrone

minnernit, Adv.; plötzlich, unerwartet [AI, II/1984, 36]

Miischplatta, N. f; Mäuseplatte bei Stadel und Speicher

Miischuplatta, N. f; Mäuseplatte bei Stadel und Speicher

miine, miini, miis, Pron.; mein [Id. 4/314], miine Brüeder, Sprachatlas

miinersiitsch, Pron. meinerseits

minjocht, Adj. Farbzeichnung am Kopf des Schwarznasenschafs,der Kopf ist zwischen den Augen und dem Mund weiss [IA, I/1983, 36]

minner, Adj.; minder, weniger [Id. 4/320]

Minnerheit, N. f.; Minderheit

minnerjeerigs, Adj.; minderjährig

minnernit, Adv.; plötzlich, schon, minnernit hets Zwelfi gschlagu, plötzlich war es schon Mitternacht

minnerwäärtig, Adj.; miderwertig

Minnerzaal, N. f.; Minderzahl, ier siit in der Minnerzaal, ihr seit weniger Leute [Id. 17/1147]

minscht, minschtoscht, Adv.; mindest, dass ischt ds Minschtoschta wan ich ha chännu machu, das ist das Wenigste, das ich tun konnte

Minschtoscht, N. n.; das Mindeste, das Wenigste [Id. 4/321]

Minzeta, N. f.; Kefe, Zuckererbse [AI, I/1984, 27], Stangenbohnen [Id. 4/347], Sprachatlas

mirmillu, V. intr. murmel, brummen [Id. 4/418]

mirp, Adj.; mürbe [Id. 4/429], vgl. auch määrw

Mirpsa, N. f.; grosse Murmel, oft die Beute beim Murmelspiel [Gr. 131]

mischlu, -ot, V. tr.; mischeln [Id. 4/504]

Mischt, N. m; Mist

Mischtgabla, N. f.; Mistgabel [Id. 2/59], vgl. auch Buwwgabla

Mischtgrüeba, N. f; Mistgrube, Kotgrube [Id. 2/694]

Mischtgrabo, N. m; Kotgraben [Id. 2/682]

Mischthof, N. m; Misthof, Misthaufen, Mistplatz, Sprachatlas

mischtu, -ot, V. tr.; misten [Id. 4/540]

Miischuchnewweta, N. f.; Schneehöhenmass, die Schneehöhe reicht der Maus bis an das Knie = sehr wenig Schnee; das kleinste Mass ist an Gräwwtschgeta, eine Grauheit; das nächste Mass für die Schneehöhe ist dann an Müüsuchnewweta = Maus kniehoch; gibt es recht viel Schnee spricht man von ar Chneewweta = Knie hoch

Miiseer, N. n.; 1. Misere (frz.), Unglück, welis Miiseer, welch ein Unglück; [Id. 4/467] 2. Kartenspiel bei dem es gilt möglichst keine Punkte zu stechen

miseeraabil, Adj.; schlecht, von frz. miserable

Misilla, N. f.; Holzscheit, Rundholz wird mit einem Keil zu Misille geviertelt [AI, I/1984, 28]

misstruwwisch, Adj.; misstrauisch

Misstruwwu, N. n.; Misstrauen

mitsch, Adv. mitten, mittig [Id. 4/563]

mitzu, V. intr.; zuwinken, zuzwinkern [Gr. 136; F.I.]

Mittagsliwwi, N. f; Mittagspause, Mittagsruhe, Siesta [IA, I/1976, 39]

Mittilpack, N. m; Mittelpack, Balkenwand in der Scheune

Mocko, N. m.; Mocken, grosses Stück, der greescht Mocko va dem Chüecho, han ich percho, das grösste Stück des Kuchens habe ich bekommen [Id. 4/140]

Modil, N. m; Model, Form, Muster bei Butter oder Brot [Id. 4/85]

modlu, V. tr.; formen, Brotformen

moleschtierru, V. tr.; belästigen [Id. 4/174], von frz. molester = schickanieren

Molggo, N. m.; dicker Mann, dickes Kind [F.I.]

Mooji, N. n.; Fratze, Gesicht; nur in dem Pl. «Mojini», Grimassen, dumme Gebärden [Id. 4/137]

moojinu, V. tr.; Grimassen schneiden [AI, I/1984, 28]

Momänt, N. m.; Moment, von frz. moment, vgl. Bitz, Wiili

monentan, Adv.; gegenwärti, jetzig, im Augenblick von frz. moment

Monat, N. m.; Monat, Sprachatlas

Mönch, N. m.; 1. Mönch; 2. kastrierter Hengst [Id. 4/318]; Sprachatlas

Moneija, N. f.; eine Art Syphon, um Wässerwasser unter einem Hindernis (in Salgesch ist es die Bahn) hindurchzuführen. (vgl. kommunizierende Röhren). (Quelle: Constantin Bernhard)

Moneete, N. nur Plural, Stoffname; Geld, von frz. monaie

Mono, N. m; grosse Murmel vgl. Botscha

Monstranz, N. f.; Monstranz

Montüür, N. f.; Aufmachung, Montur, von frz. monter

Mooji, N. n.; 1. Grimasse [Id. 4/137]

moojinu, V. tr.; Grimassen schneiden

Mops, N. m.; Mumps, bim Mops hescht an gschwollne Hals, beim Mumps gibt es einen geschwollenen Hals [Id. 4/352], SprachatlasSynonyma: Goms: Geissepeter; Saas: Muff; Ausserberg: Mops; Lötschen: Mumpf; Leuk: Schwaarzepeter

Moora, N. f.; 1. Muttersau; 2. dreckige, unsaubere, schmutzige Frau, vgl. auch Ggoschscha, Trooja, Schlättra, Choorberi, Suww [Id. 4/377], ofst verstärkend im der Verdoppelung Saumoora

moraalu, -ot, V. tr.; schimpfen, predigen, belehren; geschter het mer Miini wider amaal rächt gmoraalot; gestern hat mich meine Frau wieder mal recht abgekanzelt

Moorgerli, N. n,: Massliebchen [AI, I/1984, 28]

Moorg, -d, N. m.; Murks, mühsame Arbeit, Anstrengung, fer denu Trogg ambrüff z träägu, hei wer an hüero Moorgs kcha, um den Trog hinaufzutragen, hatten wir furchtbare Mühe [Id. 4/405]

Morgunt, N. m.; Morgen [Id. 4/403], Sprachatlas

morts, Part.; in Zusammensetzungen gross, stark, sehr gewaltig: Mortshunger, Mordshunger; geschter han i an Mortschnälli gkcha, gestern hatte ich einen Riesenrausch [Id. führt dieses Wort nur als Zusammensetzung auf, vgl. Nomen: Mordsbrand 5/676 oder Adjektive: mordsvil 1/776]

mooru, Adv.; morgen [Id. 4/419], Sprachatlas

moorz; Pa, sehr, überaus, als Verstärkung im Sinne von "sehr", moorz gäbig, moorz genau, sehr praktisch; überaus genau [Gr. 137]

Moorzg, N. m.; verpfuschte, missratene Arbeit [AI, I/1984, 29]

moorzgu, V. intr.; bei einer Arbeit nötigen, zwängen [AI, I/1984, 28] vgl. abmorzgu = abmühen, erzwingen

Moscht, N. m.; 1. Most; 2. ganz kleine zum Teil verrottete Holzspäne (Lötschental) [Id. 4/541]

mottu, V. tr.; bewegen; schich mottu = sich bewegen [Id. 4/568]

mu, Indefinitpron, man, vgl. Glosse [Id. 4/288], Sprachatlas

Müelta, N. f; Mulde, Back-, Schlacht-, Futtermulde [Id. 4/216], Sprachatlas, f.

Müeltuschabi, N. n-; Muldenresten, das was in der Teigmulde am Schluss noch zusammengeschabt wird; 1. kleines, minderwertiges Brot; 2. kleines, minderwertiges Kind, meist das Jüngste der Grossfamilie; äss isch nummu soo as Müeltuschabi, es (er/sie) ist nur ein schwaches, kleines Kind [Id. 8/21]

Müemma, Müemme, N. f.; Muhme, Tante [Id. 4/230; IA, I/1976, 39], vgl. Sprachwandel, heute Tanta

Mües, N. n.; Mus [Id. 4/488]

Müeseta, N. f.; Mus, breiartiges Gemenge; zerbröckelt, zerrieben z.B. an Müseta Epfil, an Müeseta Chüecho; zermatschte Äpfel; zerkrümelter Kuchen [Id. 4/495]

Müeter, N. f.; Mutter [Id. 5/589], Sprachatlas

Muff, N. m.; Mumps [Id. 4/94] Synonyma: Goms: Geissepeter; Saas: Muff; Ausserberg: Mops; Lötschen: Mumpf; Leuk: Schwaarzepeter

Muffjig, N. m.; störrischer Mensch; Trotzkopf

muffju, V. intr.; trotzen, äss muffjot jetz scho der ganz Tagg, er trötzelet jetzt schon den ganzen Tag

muffillu, äs muffillot, V. intr.; schimmlig riechen [Id. 4/95,5], Sprachatlas

Mugga, N. f.; Mücke, Stechmücke [Id. 4/127], Sprachatlas

mugglu, -ot,  V. tr.; reklamieren [Id. 4/134], von munkeln

Muggs, N. m.; Bewegung, Mucks [Id. 4/608], mach kchei Muggs, verhalte dich ruhig, beweg dich nicht

muggu, V. tr.; stehlen [Id. muggen IV. 4/134] ,

Müülerra, N. f.; Lippen, Lefze

Müll, N. n.; Maul, Mund; nicht nur in der derben, sondern auch in der alltäglichen Sprache; ... ds Müll bscheibu..., den Mund stopfen (am Reden hindern, Reklamationen unterbinden; SV. Sprichwort, XIII) [Id. 4/174]

Müll(h)aarfa, N. f.; Mundharmonika [Id. 2/1633]

Müller, N. m; Müller

Müllerloo, N. m; Müllerlohn

Mullja, N. f.; zahnlose Greisin, eine die mümmelt [Gr. 138]

mullu,- ot, V. intr.; ohne Zähne kauen oder reden [Id. 4/184]

mulischtierru, V. tr.; jemanden zu etwas bewegen, mahnen [AI, I/1984, 27]

Müületa, N. f.; Menge, ein Mundvoll [Id. 4/183]

müülu, V. intr.; maulen, reklamieren [Id. 4/182]

Müllschroota, N. f.; abwertend für Mund, Maul, bei besonderer Gefrässigkeit

Mülti, N. n; Maultier [Id. 13/1229]

mulwig, Adj.; mehlig, z.B. Apfel [AI, II/1984, 35]

mum, Pa, Adv.; wieder [Id. 1/227]

Mummiljer, N. m.; 1. ein Mann der undeutlich spricht; 2. ein unbeholfener, linkischer Mann [Gr. 131]

Mumpf, N. m.; Mumps [Id. 4/231] Synonyma: Goms: Geissepeter; Saas: Muff; Ausserberg: Mops; Lötschen: Mumpf; Leuk: Schwaarzepeter

Muni, N. m.; Stier [Id. 4/316]

Munibrant, N. m.; Entzündung nach der Begattung der Kuh [Rübel, S. 27]

Munzi, -ini N. n.; Kuss [Id. 4/347], Sprachatlas

munzinzu, -ot,  V. tr.; küssen

Müüra, N. f; Mauer; Sumi gseent d Vorteila durch niin Müüre; manch einer sieht seine Vorteile durch neun Mauern (vor allem seinen Vorteil in jedem Dinge sehen; Volmar Schmid: Sprichwort im Walliserdeutschen, S. 124) [Id. 4/381]

Müürer, N. m; Maurer, Handwerk [Id. 4/384]

Müürbett, N. n; Fundament

Müürerchella, N. f; Maurerkelle

Murggs, N. m.; Murks, schlechte Arbeit, schlechtes Resultat, Pfuscherei, dass ischt wirkli an Murggs wa ner daa abgliifrot heit; das ist wirklich eine Pfuscharbeit, die ihr da abgeliefert habt  [Id. 4/405]

Müürhammer, N. m; Maurerhammer

müüru, -ot, V. tr.; mauern [Id. 4/383]

Murmunda, Murmolta, Murmelta, N. f.; Murmeltier, d Murmunda pfiiffot, wenns gfeerli chunt, das Murmeltier pfeift, wenn sich Gefahr nähert [Id. 4/418]

Murmoltufeissti, N. f.; Murmeltierfett, Arznei bei Zerrungen [Id. vgl. Feisti 1/1073]

Müürwäärch, N. n; Mauerwerk

Müüs, N. f. Pl. Miisch; Maus [Id. 4/473]; an diesem Wort zeigt sich wunderschön die Entrundung im Walliserdeutsch: aus dem Hochdeutschen Maus wird im Schweizerdeutschen Muus und im Walliserdeutschen Müüs, diese "ü" wir dann im Plural noch zusätzlich zu Miisch entrundet.

muschtru, -ot; V. tr.; mustern [Id. 4/545]

Müüsufalla, N. f.; Mäusefalle vgl. Falla

Murmutz, N. m; Apfelmutz, Bätzi (Goms), Bätschgi (Leuk), vgl. Liste der Synonyma

Muschgernuss, N. f.; Muskatnuss [Id. 4/828; AI, II/1984, 35]

Muschgil, N. m.; Muskel

Musil, N. m.; vgl. auch Musol, Maulkorb [Id. 4/483]

muslu, -ot; V. tr.; den Maulkorb anziehen, ich ha du Hund miessu musslu, ich musste dem Hund einen Maulkorbanziehen

müüsu, V. int.; 1. mausen (Katze), Mäuse fangen; 2. durchsuchen, in fremden Sachen wühlen, fremde Dinge durchsuchen, in fremden Dingen herumstöbern; 3. stibitzen [Id. 4/495]

Müüsublatta, N. f.; Mäuseplatte, bei Speichern und Stadeln, die auf Stelzen stehen verhindert diese Steinplatte das Eindringen der Mäuse, vgl. auch: Plaana, Stadolplaana

Müüsuchnewweta, N. f.; Schneehöhenangabe, an Chnewweta, Schnee bis zum Knie, hier bis zu einem Mäuseknie, als sehr wenig Schnee [Id. vgl. Chnüwete 3/776]

Müüsugagol, N. m.; Mäusekot [Id. 2/139; IA II/1976, 33]

Mutta, N. f; Schaf ode Kuh ohne Horn, es wird dabei nicht zwischen Aue und Widder oder Kuh und Stier unterschieden [Id. 4/571]

muttinu,- ot; V. intr.; trotzen, beleidigt sein [Gr. 138]

Muttler, N. m.; hornloses Tier [Id. 4/572]

Muttrina, N. f.; Alpen-Mutterwurz, Mutterkraut, [AI, II/1984, 36]

Mutschi, N. n.; unfreundliche Miene [AI, 1984, 35]

Mutschichopf, N. m.; verbissenes, unfreundliches, täubelndes Gesicht [AI, 1984, 35]

Muttufassji, N. n.; Nachttopf (hölzern) [Gr. 138]

mutz, Adj.  1. klein; 2. rein, fein in mutzus Broot [Id. 4/1615]

Mutz, N. m.;  kurzes, stumpfes, abgenutztes von Mensch und Tier1. hornloses Tier; 2. kurz geschnittene Haare, 3. Stumpf [Id. 4/616]

Mutzi, N. n.; Apfel-Birnekerngehäuse, abgenagtes Apfel-Birnengehäuse vgl. auch Bätschgi [AI, II/1984, 35] Bätschi, Pätschi, Pätschgi; 1. Gehäuse eins Apfels, einer Birne, das beim Essen übrig bleibt, ds Bätschgi müescht nit ässu, das Gehäuse musst du nicht essen [Id. 4/2037; AI, II/1984, 35]; 2. Wundkruste, Wundschorf [Id. 4/1929] weiter Namen: Bätzi (Goms); Ghüüs (Zermatt); Murmutz, Mutzi (Ausserberg)

Mutzbroot, N. n; Weissbrot, Zopfbrot, Gebäck aus Butterteig von feinem weissem Mehl und mit Eigelb übertüncht, gew. in der Form von Rieja auch als Brootring, Stäckli, oder Tretscha gebildet; Rezept aus Törbel: 320 g Mehl, 15 g Hefe, 5g  Salz, 30g Zucker,20g Butter, ½ Zitronensaft, 1 dl Milch, n.B. 30g Rosinen, inWasser einlegen über Nacht; mit Eigelb bestreichen und Salz und Wasser. Bei 220 Grad 20 Min. backen.

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Mädchen, Meitji, Meiggja, V/146

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