G
Wer sich für alte Walliserdeutsche Wörter interessiert, findet im: "Kleines Walliser Wörterbuch. Gebäude." viele mit Bildern oder Grafiken belegte Erklärungen aus dem Alltag, den Gebäuden und der Landwirtschaft.
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gi- vgl. auch ge-
Gibabil, N. n.; Gebabel, Gestammel [Id. vgl. "babelen" 4/919]
Gibammer, N. n.; 1. Poltern, mit den Fäusten klopfen; 2. Poltern beim Steinschlag [Id. vgl. "bammeren" 4/1258]
gibäru, V. tr.; gebären [Id. 14/1486]
Gibarr, N. n.; Lärm, Gepolter [Id. 4/1436]
Gibätt, N. n.; Gebet [Id. 4/1825]
Gibei, N. n.; Gebein, Skelett [Id. 4/1305]
Gibell, N. n.; Gebell
Gibeewer, N. n.; Trinkgelage von beewu = unmässig trinken [Id. 4/1945]
gibleet, Adj.; PII. bleeju, gebläht, aufgedunsen [Id. von blejen 5/50]
Gibriiel, N. n.; Gebrüll, Schreien [Id. 5/589]
gibringu, V. intr.; 1. nützen, verfangen, bringen: dass het nix gibrungu, das hat nichts gebracht, nichts genützt: 2. ausmachen, Unterschied machen [Id. 5/728]
Gibrogil, N. n.; Bluffen, Prahlerei [Îd. vgl. broglen 5/518]
gibuckt, V. PII von bicku; krumm, gebückt
Gibidum, N. n.; Flurname: Gebidem; Anhöhe mit ebenen Weideplätzen, von
«gibodam». [(627/123)vgl. Id. 4/1020; Zi, 102)
Gibil, N. m.; Giebel [Id. 2/97]
Gibilgwätt, N. n.; Eckverkämmung am Giebel [Id, 2/97,2]
Gibiss, N. n.; Gebiss, ... ds Gibiss wäxlu, das Gebiss wechseln = undeutlich, unklar Reden [Id. 4/1695]
Gibischum, N. n.; Geflüster, leises, flüsterndes Gespräch [Id. von bismen 4/1703]
Gibiww, N. n.; Gebäude [Id. 4/1961]
Giblätz, N. n.; Flickwerk, aus verschiedenen Stücken bestehend, z.B. Hose, oder Strasse mit mehreren Flicken [Id. vlg. gebletzet 5/287]
Gibil, N. m; 1. Giebel; 2. Einwurf [Id. 2/97]
Gibilgwätt, N. n.; Eckverkämmung
Gibilloch, N. n; Einwurf,Heueinwurfloch
Gibilwant, N. f.; Giebelwand, Stirnseite [Id. 16/354]
Gibusil, N. n.; 1. Gruppe kleiner Teile; 2. Kleinvieh; 3. minderwertige Dinge, Kehricht; 4. Gesindel [Id. 4/1747]
Gidäächnis, N. n.; Gedächtnis
gidant, Adj.; 1. nachhaltig, überzeugend [Id. 13/813]
Gidanti, N. f.; 1. Nachhaltigkeit; 2. Temperament [Id. vgl. gedant 13/813]
Gidäärum, N. n.; Gedärm [Id. 13/1606]
Gidicht, N. n.; Gedicht
Gido, N. m.; Lenkstange am Fahrrad; franz. Lehnwort: guidon = Lenker [T. Lagger]
giduldig, Adj.; geduldig [Id. 12/1769]
Gidult, N. f.; Geduld [Id. 12/1762]
ggiifru, auch giiferlu, V. intr.; leicht schneien, flöckeln; uss dum Näbil tüets liecht giiferlu, aus dem Nebel schneit es leicht [Id. vgl. Giifer 2/130; vgl. skiferlen 10/6; IA, II/1980, 35]
Giegja, N. f.; Flurname: abgelegne, steile Alpe (644/127)
Giel, N. m.; Gier, Verlangen [Id. 2/213]
gielu, V. tr.; gelüsten, verlangen nach [Id. 2/213]
Gieti, N. f.; Güte [Id. 2/556]
Giiferli, N. n.; eine kleine Menge Schee [Id. 2/130]
giiferlu, V. Intr.; ganz wenig schneien [Id. 10/6] vgl. giiferlinu
giftlu, V. intr.; sticheln [Id. 2/136]
giftu, V. intr.; giften, sticheln [Id. 2/136]
Giiga, N. f.; 1. Geige; 2. Hinter, Arsch [Id. 2/148], vgl. di Giiga stitzu, Purzelbaum, Sprachatlas
Gigääg, N. n.; Geschrei, Gekreische [Id. vgl. gigaggen 2/165]
Gigger, N. m.; Geschlecht des Mannes, Hodensack und Pennis [Gr. 88]; dazu die Redaktion des Idiotikons: s. Gīger (Band II, Spalte 152), Bedeutung 6: «penis puerorum»
giggerhert, Adj. (grob) steinhart, (vermutlich in machoistischer Selbstüberschätzung - beinhart) vgl. hert [Id. 2/1641]
giglu, V. intr.; lachen, kichern [Id. 2/148]
Giigisch Meentag, N. m.; Fasnachtsmontag, Rosenmontag; auch giirisch oder giigelisch [Id. 12/926]
Gigischter, N. n.; Kleinarbeit [Gr. 88]
Gigiiss, N. n.; Gekreische [Id. vgl. geissen, 2/464]
ggiissu, V. intr. kreischen, einen schrillen, durchdringenden Schrei ausstossen, gellen; stossweise; kreischend singen; in hohem Tone rufen, mit schreiender Stimme sprechen; bes. vor Schmerz oder Schrecken aufschreien; [Id. 2/464, vgl. günsen 2/375]
giigrigg, Adj.; 1. ungeduldig, nervös; 2. sexuell erregt
gigrisinot, Adj. Farbe, grau gesprenkelt [IA, II/1980, 36]
giggru, V. intr.; 1. ungeduldig trippeln z.B. vor besetztem WC; 2. beischlafen; 3. unterdrückt lachen [Id. 2/176]
Giggs, N. m.; 1. Stoss; 2. Brandwein, Schnaps, ... Kaffe mit Giggs, Kaffee mit einem Schuss Brantwein [Gr. 88]
giigu. V. tr.; Geige spielen [Id. 2/150]
Giigustutz, N. m.; Purzelbaum, auch Giigelistuz [Sprachatlas; Gr. 88]
Gjaaggi, N. n.; 1. schmutziges Kind; 2. verschmitzter Kerl [Gr. 88]
Gjäiss, N. n.; Gejammer, Lärm [Id. 3/71]
Gjätt, N. n.; Unkraut vgl. jättu, Unkraut entfernen [Id. 3/82]
Gjufil, N. n.; Gehetze, Hast, von juflu; Ich ha dischi Taaga as moorts Gjufil, ich habe diese Tage ein schreckliches Gehetze (viel zu Tun) [Id. 3/15, vgl. jufeln; IA, I/1983, 36]
Gjüütz, N. n.; Gejauchze, Jauchzen [Id. 3/10: Gr. 88]
Gilla, N. f.; Wasserlache, Pfütze, Wasserreservoir [Id. 2/222] vgl. auch Glutto, Sprachatlas, Synonyma: Gille (Goms); Gille (Saas); Gilla (Zermatt); Glutto (Ausserberg); Gille (Lötschen); Gilla(Leuk), vgl. auch: Glunto, Putz, Sprachatlas
Gilihüsine, N. n.; hornussenähnliches Mannschaftsspiel im Goms
gilihüüsinu, V. intr.; das hornussenähnliche Manschaftspiel spielen
Giltstei, N. m.; Speckstein (Ofenbau) [Id. 11/822]
Giltsteiofo, N. m.; Specksteinofen, Sprachatlas
gimäin, Adj.; 1. allgemein, allen gehörend; 2. gemein, niederträchtig [Id. 4/299]
Gginggi, N. n.; Narr, einer, der sich wie ein Narr benimmt. Clown, vgl. Gginggil, vgl. auch Tschalfi
Gginggil, N. m.; 1. Unsinn, 2. Narr [Id. 2/365.2]
gginggillu, V. intr.; Unsinn treiben, Blödsinn machen, vgl. gingginu
Gginta, N. f.; kommt fast nur im Plural Gginte vor; Launen, Stimmung, Unart [Id. 2/384] dier wili de di Gginte schoo no üüstriibu, dir will ich dann solche Launen schon noch austreiben [Id. vgl. Günten, 2/384; IA I/1980, 43]
Gintetsch, N. m.; schmollender, schlechlauniger Kerl [S.F.]
ggintisch, Adj.; launisch, schlecht gelaunt, abweisend; was bischt de hiitu ver an ggintische Nool, was bist du den heute für ein launischer Kerl [Id. 2/129; IA I/1980, 43]
Ginggi, N. n.: Narr, Schalk, vgl. Glinggi
gingginu, V. intr. Schabernack , Blödsinn treiben [Id. vgl. 2/366]
Gginte, N. f.; nur Pl. Launen, Ginte im Chopf ha, wunderlich sein, [Id. 2/384]
Gintetsch, N. m.; Trotzkopf, wunderlich im Kopf sein [Id. vg. Günte 2/384]
gintetschu, V. intr.; trotzen, schmollen
ggintisch, Adj. launisch, schlecht gelaunt, abweisend [Id. 2/384]
Ggintischi, N. f.; Trotzhaftigkeit
ggintillu, V. tr. einen Eisenkeil mit Ring an einem Baumstamm befestigen, meistens, anggintillu, vgl. Guntol/Guntil [Id. vgl. Guntel, 2/381; IA, II/1980, 36]
Gintschett, N. n; Türgriff, Türklinke [Id. 2/376], Sprachatlas, franz. Lehrwort: quincaillerie = Einsenwaren, Eisenwarenhandlung [T. Lagger], vgl. auch: Abdruck
Gipäck, N. n.; Gepäck
Gipiischt, N. n.; Gekeuche, schweres Atmen vgl. piischtu [Id. vgl. bisten 4/1794]
Gipläder, N. n.; 1. Geplauder, Geschwätz, Klatsch; 2. Durchfall bei Kühen [Id. 5/17]
Giplunder, N. m.; Plunder [Id. vgl. Plunder 5/114]
Gipolter, N. n.; Gepoltern von poltru, lärmen, klopfen [Id. 4/1202]
Giretsch, N. m.; Eberesche, Vogelbeerbaum [Gr. 95] Walliser Eigenwort
Girtschi, N. n.; Gerstenkorn (am Augenlid), Knötchen, Entzündung [Id. 2/448], Sprachatlas
gischtru, V. intr. herumwerken, suchen [Id. vgl. gitscheⁿ 2,562]
ggiissu, V. intr.; kreischen, schreien [Id. vgl. gausen 2/453], Sprachatlas
gippugglot, Adj. (Partizip); gebuckelt, holprig, mit kleinen Hügeln versehen; dass ischt de an gippuglotti Straas, das ist denn eine unebene, holprige Strasse [Id. 4/1090]
Giretsch, N. m.; Eberesche, Vogelbeere (Sorbus aucuparia) ein typisches walliserdeutsches Eigenwort, das auch in vielen Walsergebieten vorkommt [Gr. S. 95]
Giiri, N. n.; Geier, Lämmergeier, Bartgeier, Adler [Id. 2/405]
Giirigi, N. f.; Gier [Id. Gir 2/406; Gr. 95]
girig, Adj.; gierig [Id. 2/407]
Girtil, N. m.; Gürtel [Id. 2/446]
Girtschi, N. n.; Akne, entzündetes Knötchen, Gerstenkorn [Id. vgl. Girtsch, 2/448; Gr. 94]
girtu, V. tr.; gürten, den Gürtel schnallen [Id. 2/446]
giissu, giissu, gigissot, V. intr.; kreischen [Id 2/375], Sprachatlas
ggischtru, V. intr. herumstöbern, kleine Tätikeiten verrichten
Giit, N. m.; Geiz [Id. 2/505]
giit, Adv.; quitt, ausgeliechen, nicht schuldig von franz. quitte
gitäppisch, Adv. hässig, entzürnt
Giteil, N. n; Anteil, Geteilen [Id. 12/1563]
Gittertiri, N. f; Gittertüre
giitig, Adj.; geizig [Id. 2/506]
Gitees, N. n.; Getöse
Gitelschaft, N. f.; Gesamtheit der Teilhaber [Id. 12/1567]
Giteilu, N. m.; Geteile, Teilhaber [Id. 12/1567]
Gitiie, N. n.; Getue [Id. 13/406]
gitoggot, Adj.; gebeugt, krumm vgl. toggu, [Id. vgl. tucken 12/1274]
Gitoscht, N. n.; Durcheinander (Gepäck) [Id. vgl. Toscht, 13/2008, Gr. 95]
gitöüft, Adj.; 1. getauft; 2. vermischt z. B. Wein mit Wasser, gepanscht [Id. vgl. ungetauft: 12/570]
gitotzjinot, Adj.; Partizip von totzjinu; 1. in Stücke geschnitten, gitotzjinotte Späck, in Würfel geschnittener Speck; 2. kariert, as rotwiiss gitozjinots Tischtüech, ein rotweiss kariertes Tischtuch [Id. vgl. 13/2274]
Gitrampil, N. n.; Getrampel
Gitreel, N. n.; Getröle, Durcheinander [Id. 14/904] vgl. treelu, rollen, abstürzen
Gitreesch, N. n.; gedämpfter Kuhlaut [Gr. 86]
Gitriichil, N. n.; Getreichel, Glockengeläute [Id. 14/1183] vgl. triichlu, treicheln
gitrooscht, Adj.; bei Sinnen sein, zuversichtlich [Id. 14/1394] vgl. bitrooscht
gitrung, Adv, hart, fest, gitrung gibunnu, fest geschnürt [Id. 14/1123]
Gitsch, N. m; die Küchen-, Haushaltsarbeit [Id. 2/542]
Gitschaagg, N. n.; 1. Gefüssel; 2. schlurfender Gang, Nachziehen der Füsse von Tschaaggo, Fuss [Id. 14/1703]; tschaaggnu, gehen, schlurfen
Gitschängil, N. n.; 1. Gehänge; 2. Clarionläuten, Glockengeläut [Gr. 86]
gitschu, V. intr. Küchen- und Haushaltsarbeit machen [Id. 2/542]
Gitschudil, N. n.; Geschwätz, Plauderei, undeutliches Gerede von tschudlu, schlecht artikuliert, eilig, hastig reden [Id. 8/285]
giitu, V. intr.; geizen, vgl. giizu [Id. 2/506]
Ggiwwil, N. m.; eine grosse, nicht gerade schöne Kuh, oft zusammen mit dem Adjektiv frech; a fräche Ggiwwil, ein frecher "Haken" (freche Kuh) [Id. 2/505; IA, II/1980, 36]
Giizchrago, N. m.; Geizhals, geiziger Mensch [Id. 3/792]
Gizzi, N. n.; Zicken, junge Ziege [Id. 2/577], Sprachatlas
Gitzibaarma, N. f; Futterkrippe für Zicken
gitzinu, V. tr.; zickeln, ein Zicken gebären [Id. 2/578], Sprachatlas
Gitzistall, N. m; Zickenstallspielin, Spielgenossin [Id. 10/168; IA, II/1980, 36]
Gizank, N. n.; Gezänk [Gr. 86]
giizu, V. intr.; geizen, vgl. giitu [Id. 2/506]
Gizüüdil, N. m.; 1. Kleinviehherde, 2. unordentlich Leute, Kleinkriminelle [Id. 17/322]
G vgl. auch K
gaa, gaa, gigangu, V. tr.; gehen [Id. 2/1]; Sprachatlas ff., Komposita: ap- (sterben bei Tieren), fort-, mit-, vorr-, wägg-, la gaa = loslassen,
Gabil, N. m.; Gabel, gegabelte Sache, z.B. Kuhhörner, Gabilhooru, Astwerk [Id. 2/61]
Gabla, N. f.; Gabel, Mischtgabla, Mistgabel; Hewwgabla, Heugabel; Lattgabla, Ladegabel, die Mistgabel ist schmäler und und ihre vier (bei der Heugabel meistens 3) Zinken stehen viel näher zusammen [Id. 2/61], Sprachatlas
Gableta, N. f.; Mass, eine Gabel voll, soviel als auf eine Gabel geht [Id. 2/61]
gablig, Adj.; gegabelt [Id. 2/61]
Gäbil, N. m; Name für eine Kuh, deren Hörner senkrecht in die Höhe stehen [Id. 2/62]
Gabine, N. n.; WC, Toilette; vgl. Abort, Abtritt, Schiissa, Schiishüss, Twalett; vom Franzöischen "Kabinett", kleines Zimmer [Id. 3/98]
gaabu, V. tr.; verschenken, erblich vermachen [Id. 2/55]
gä, V. tr.; geben [Id. 2/71] ich gibu, du gischt, är git, wier gäbe, ier gäbet, schi gäbunt, Sprachatlas
gäbig, Adj.; passent, gemütlich [Id. 2/62]
Gäärbchees, N. m.; Gerbkäse, Käse von einem Gerb geformt vgl. Gäärb
Gadupfeischter, N. n; Gaden-, Stallfenster
Gadupoort, N. f; Gaden, Stalltüre
Gadutiri, N. n; Gaden-, Stalltüre
Gabilla, Gafolla, N. f; Tragräf, Rückentraggerät für Holz, Reisig [Id. 2/127]
gad, Pa.; 1. gerade; 2. jetzt, in diesem Moment vlg. gat, grat [Id. 6/501]
Gado, N. m.; 1. Unterstand, Verschlag, minderwertiges Ökonomiegebäude; 2. im östlichen Oberwallis (Goms) Stallscheune, [Id. 2/114], Sprachatlas
Gädi, N. n.; Unterstand, Verschlag, minderwertiges Ökonomiegebäude [Id. 2/114]
Ggäff, N. m.; Lücke, Verschnitt im Haar; schii heint mu an leide Gäff üssa gschoru, sie schnitten ihm eine hässliche Lücke aus dem Haar [Id. vgl. Gäff, einfältiger tölpelhafter Mensch, [Id. 2/127; WB, 15.12. 10; S. 11]
Gaffa, N. f.; schlechter Eindruck, di Gaffa machu, [Id. vgl. gaffen, 2/127; Gr. 84]
Gafolla, f; Tragräf, Holztraggestell, vgl. auch Gaffilla, Gabolla [Id. 2/127], Sprachatlas
gaffu, V. intr.; gaffen, herumschauen [Id. 2/127]
Gagga, N. f.; Kot, menschlicher Kot [Id. 2/165]
Ggagg, N. m.; Kot, Ausscheidung [Id. 2/165]
ggaggu, V, tr.; kacken, koten, scheissen [Id. 2/165]Knickerboxer, Hose mit Kniebund, wadenlange Überfallhosen mit weiten Beinen
Gaaggo, N. m.; 1. Raben, Krähen [Id. 2/164]; 2. Schluck, Gurgel, wenn der Ggaago volle ischt, reeckets ds Chriesi, wenn der Hals voll ist, wird die Krische bitter; wenn man von etwas genug hat, schmeckts nicht mehr; 3. Nonne, Ursuliner Klosterfrau (waren fast in allen Oberwalliser Gemeinden Lehrerinnen und wurden ihrer schwarzen Kleidung so genannt)
Gagol, N. f.; Gagel, Kotklumpen z.B. Geissgagol, Müüsugagol [Id. 2/138]
gaaggu, V. intr.; krähen, gackern [Id. 2/164]
gaggu, V. intr.; kacken, Stulgang, scheissen, ich ha in du Stall gigaggot, ich habe in den Stall gestuhlt [Id. 2/166] von ital. cacare
Gäägger, N. m.; 1. verschiedene Vögel: Krähe, Chriesugäägger; Eichelhäher; 2. kreischender Mensch, oft schreiendes Kind
Gaaja, N. f.; Bettwanze, Beerenwanze, vgl. Sprachatlas, Liste der Synonyma [Id. 2/199], Wäntolla (Ausserberg, Leuk),
Ggaaji, N. n.; 1. schmutziges, dreckiges Kind; 2. Fremder, Welscher, Unterwalliser [F.I.; Gr. 87]
ggaajinu,; V. intr.; französisch sprechen
gaglu, V. tr.; Kot ausscheiden (Ziege) [Id. gag(e)len II 2/139; Gr. 84]
gägu, Adv.; gegen [Id. 2/104] Komposita: gägugliich, gegengleich, ausgewogen; gägunuber, gegenüber; gäguwäärtig, gegenwärtig und Gäguteil, Gegenteil; Gägugwicht, Gegengewicht; Gägusatz, Gegensatz...
Gägunt,; N. f.; Gegend [Id. 2/144]
gägunuber, Adv.; gegenüber [Gr. 83]
gälb, Adj.; gelb [Id. 2/291], Sprachatlas
galachtru, V. tr.; das (Wässer)wasser umleiten [Gr. 87]
Galdoor, N. m.; Wasserkessel, Wasserkocher (auf der Ofenplatte); Heizkrug der direkt auf dei Herdplatter gestellt wird, oft haben sie auf dem Ausguss ein Pfeife; der Pfeifton gibt an, wenn das Wasser siedet; von Caldor Firmenname
Galerii, N. f.; 1. Galerie, Schutzbaute gegen Lawinen und Steinschlag; 2. Kunstausstellung [Gr. 84]
Galööri, N. m.; Dummkopf; Einfaltspinsel, Narr [Id. 3/1375]
Galopp; N. m.; Galopp [Id. 2/207]
gäll (?), Interjektion, Interrogation; gell, als Zustimmung, Bekräftigung [Id. 2/276]
Gälla, N. f.; grell, hell kreischende, nörgelnde, reklamierende Frau [Id. 2/204]
Galla, N. f.; Galle
Galletsch, N. m.; 1. eine hagere, grosse männliche Person; dass ischt an moorts Galletsch, das ist eine riesige, hagere männliche Person [IA, II/1980, 35], 2. junge Ziege, Sprachatlas
gälu, Adj.; gelb [Id. 2/291]
gällu, V. intr.; gellen [Id. 2/208; Gr. 84]
Gälmji; N. n.; Dim. von Galm; Flurname: Galm; Name hoher Weiden, sanfter Gipfel. [(644/123) ld. 2/233.; Zinsli, NG S. 566]
galopierru, V. intr.; galopieren
gaalt, Adj.; 1. galt, keine Milch gebend, trockenstehend, Sprachatlas; 2. bei Bächen, wenig Wasser führen [Id. 2/236]
Gaaltnoossji, N. n. junge Ziege, Sprachatlas
Gäält, N. n.; Geld
Gäälta, f; Zuber, Gelte [Id. 1/249; Gr 15]
Gagilfänger, N. m.; Gagelfänger, 1. sehr komplizierter Mensch [Gr. 84];
gaggsgu, gatzgu, V. intr.; gackern [Id. 2/585], Sprachatlas
gäältgiirig, Adj.; geldgierig
Gäältsack, N. m.; Geldbeutel [Id. 7/621]
gaalt, Adj.; galt, keine Milch gebend [Id. 2/236]
gäältu, V. intr.; gelten [Id. 2/277]
Gälwetsch, N. m.; falbes Tier, roltblondes Wesen [Id. vgl. "Watsch" 16/2353]
Ggamälla, N. f.; Gamelle, Militärgeschirr [Gr. 84]
Gamma, N. f.; Bein stellen, di Gamma schlaa/stellu, ein Bein stellen, Hakenschwung [Id. 2/299]
Ggammjo, N. m.; Lastwagen, vom frz. Camion
gämmillich, Adj.; schrecklich, sehr, gämmilichi Chelti, eine furchtbare, schreckliche Kälte [Id. 2,298, in anderer Bedeutung; S. F.]
Gämscha, N. f.; Gemser, Gams [Id. 2/321]
Gang, N. m; 1. das Gehen, Art des Gehens; 2. Gang, Korridor [Id. 2/338], Sprachatlas, vgl. auch: Hüssgang
gäng, Adv.; oft, immer wieder, ich ha gäng längi Ziit, ich habe oft Heimweh [Id. vgl. 2/356,II]
Gänggil, N. m.; Kleinzeug, Ramsch von franz. quincaillerie, Haus- und Küchengeräte
Gangwäärch, N. n.; Gehwerkzeug, Füsse [Id. 16/1203]
Ganilla, N. f.; Zimt, Gewürz von franz. canelle
ganjocht, Adj.; gross gewachsen [Gr. 83]
Ganna, N. f.; Haken beim Schwingen [Id. 2/326]; schich sälber di Ganna schlaa; sich selbst den Haken stellen und stürzen
Gano, N. m.; Stock, Spazier-, Hüterstock, manchmal tautologisch als Ganustäcko bezeichnet [Id. 3/303], franz. Lehnwort: canne
Ganustäcko, N. m.; Spazier-, Hüterstock vgl. Gano
Gänter, N. n; Verschlag, Raum, in der Deutschschweiz als Speisekammer, Sprachatlas [Id. 2/380] vgl. Gänterli
ganz, Adj. ganz [Id. 2/385], Sprachatlas
Gäppi, N. n.; Mütze, Kappe [Id. 3/384]
gaar, Adv.; gar, überhaupt [Id. 2/395], Sprachatlas, dass ischt mer gar nit rächt, das ist mir überhaupt nicht recht
Garaff, N. f.; Karaffe, Wasserflasche von franz. carafe
gaar, Pa.; sehr, Verstärkung vollends, äär ischt gaar schüüche, er ist gar scheu [Id. 2/295]
Ggaracho, N. m.; Tempo, Schnelligkeit, Karacho
Gäärb, N. m.; vgl. auch Jäärb, Käseform aus Holz, in du Gäärb chunt der frisch Chees zum tricku, in die Käseform legt man den frischen Käse zu pressen; dünner, elastischer, zuziehbarer Rahmen oder Reif von der Höhe der Käselaibe, aus Buchen-, Ahorn- oder Tannenholz oder Rinde, in den man den eben aus dem Kessel genommenen frischen Käse fasst, um ihm durch Pressen eine runde Form zu geben, Käseform [Id. 3/68] vgl. Jäärb
Gäärbi, N. f.; Gerberei; Flurname: Gerbe, Gerbereiplatz; ein Platz meist in der Nähe von Wasserläufen, geeignet zum gerben von Leder, oder Platz
mit einer gewissen Pflanze. Da an einigen Orten «w» zu «b„ wird könnte mit diesem Flurnamen auch einen Platz bezeichnen, auf dem der Germer oder Nieswurz wächst. Diese auffallende grossblättrige Pflanze wird vom Vieh stehengelassen und gibt der Wiese eine ganz ei gene Prägung; an einigen Orten wird auch die Herbstzeitlose so genannt: Gäärwerru, Gäärwerwald
[(628/124) ld. 2/448 unter "Germere"]
gäärbu, V. tr.; 1. gerben; 2. erbrechen, kotzen [Id. 2/448]
Garretta, N. f.; Karrette, Schubkarren [Id. 4/428] von ital. caretta = zweirädriger Karren
Garrier, N. f.; Steinbruch [Gr. 87] von franz. carrier
Gaarla, N. f.; Bärentraube [S.F.]
Gaartuhüss, N. n; Gartenhaus
Gaartutiri, f; Gartentüre
Gaaru, N. n.; Garn [Id. 2/419], Sprachatlas
gääru, Adv. gern, gerne [Id. 2/426], Sprachatlas
Gäärwer, N. m.; Germer, 1. Nieswurz; 2. Herbstzeitlose [Id. 2/418]
Gäärwerra, N. f.; Flurname: = Gemer ;vgl. Gäärbi. [(639/128) ld. 2/418 unter "Germere"]
Garnierig, N. f.; Verzierung, Garnitur, von franz. garnir
garnierru, V. tr.; granieren aus frz. garnir
Gaaro, N. n.; Garn [Id. 2/419]
Garotscha, N. f.; Gefährt, Karren, Schlitten von ital. carrozza = Wagen, Kutsche, vgl. Wortbildung
garrîppot, Adj. (Partizip); gerippt, mit Rillen versehen; d Schüesole sind garripoti; die Schuhsolen sind gerippt [WB, 15.12.10, S. 11]
gäärtnu, V. tr.; gärtneren, im Garten arbeiten [Id. 2/440]
Gaarto, N. m.; Garten [Id. 2/432]
Gäärschta, N. f.; Gerste [Id. 2/430]
G(g)ääschi, N. n.; Haus, Hütte, meist alt und verlassen, heute im peiorativen Sinne gebraucht [Id. 2/469; IA II/1976, 36], vgl. Ggääscha
Ggaschi, N. n.; 1. Schwein vgl. im Goms auch Haschi 2. unsaubere Peron: Sauniggil [Id. 2/479] Sprachatlas, vgl. Ggoschi, Gascho
Gaschtstuba, N. f; Gaststube
Gassa, N. f.; Gasse, schmaler Durchgang zwischen Häusern [Id. 2/449]
Gassget, N. f.; Mütze, Schirmmütze von frz. casquette
gat, Pa.; 1. gerade; 2. jetzt, in diesem Moment vlg. gad, grat [Id. 6/501]
Gätsch, N. m.; Pflotsch, Schnee-, Erdmatsch [Id. 2/558]
gätschu, V. intr.; 1. in einer Wasserlache stampfen; 2. schmatzend essen; 3. überbordend feiern [Id. 2/558], Sprachatlas
Gätter, N. n.; Gitter [Id. 2/495]
Gatter, N. n.; Gatter, Holzverschlag, Holzgitter [Id. 2/495]
Gattersaaga, N. f.; Gattersäge, spezielle Sägereikonstruktion bei der das Sägeblatt in ein Holzgestell (Gatter) eingespannt wird; Gatter: in Sägemühlen der Rahmen aus Balken in dem das Sägeblatt sich auf und ab bewegt [Id. vgl. Gatter, 2/496 4b]
Gattig; N. f.; 1. Gattung; 2. Form, Aussehen, Stil vgl. Redensart: ... kchei Gattig ha, keine Form, keinen Stil haben [Id. 2/499]
Gaudi, N. n.; Freude, Spass, Lust, "Fun" von lat. gadium [Id. 2/121]
Gäwtschger, N. m; 1. kleiner, kläffender Hund; 2. Firststein, Dachkronenstein [Gr. 88]
gäwtschgu, V. itr. bellen, jaulen, reklamieren; i bi dum Hund uff du Schwanz giträtto, häi, het der giggäwtschgot, ich bin dem Hund auf den Schwanz getreten, hei, hat der aufgeheult [Id. gautschen III, 2/561; IA, II/1980, 36]
gaatzgu, V. intr.; gackern [Gr. 87]
gchnochot, Adj.; knochig, hager [Id. 3/720]
Gchritzil, N. n.; Gekrizel [ Id. 3/936; Gr. 85]
gee, Adj.; 1. gäch, jäh; Flurname: = stei l; auch: gää, gääch, geei steil (von Abhängen und Wegen). [Id. 2/99f.; Zinsli, NG S. 566) 2. plötzlich, geelichu, geelich
Geeder, N. n.; 1. Sehne; 2. Geflecht von Sehnen, Adern und Bänder: 3. magerer zäher Mensch [Id. 1/88]
geedrig, Adj.; sehnig, sehnendurchzogen [Id. 1/89; Gr. 83]
Geifer, N. m.; Geifer, Speichel [Id. 2/129],
Geiferblätz, N. m.; Geiferlätzchen, Sprachatlas
Gegil, N. m.; Gagel, Kegel, harter menschlicher Stuhl [Id. 2/39]
geicht, Adj.; 1. geeicht; 2. trinkfest [Id. 1/73]
Geifetsch, N. m.; Nebel; in dem Geifetsch het mu niggs gsee, in dem Nebel sah man nichts [Id. 2/129; IA I/1980, 43] Sprachatlas, vgl. Liste der Synonyma: Goms: Biise; Saas: Näbel; Zermatt: Geifetsch, Näbel; Ausserberg: Geifetsch, Näbil; Lötschen: Näbel; Leuk; Geifetsch, Näbul; Geifescht ist das alte Wort, das durch den Sprachwandel langsam durch Näbel ersetzt wird.
geifetschu, V. intr.; nasskaltes Wetter mit treibendem Nebel; hiitu tüets der ganz Tagg geifeschtu, heute herrscht den ganzen Tag nebliges, nasskaltes Wetter [Id. 2/129; IA I/1980, 43]
geinu, genu, gigeinot, V. intr.; gähnen [Id. 2/327], Sprachatlas
Geischt, N. m.; Geist
Geischterstund, N. f.; Geisterstunde
Geischtlich, N. m.; Geistlicher, Pfarrer [Gr. 85]
geischtru, V. intr.; geistern, spuken [Id. 2/491]
Geisla, N. f.; Geissel, Stock mit Lederband zum Hüten des Viehs, Peitsche [Id. 2/465], Sprachatlas
Geiss, N. f; Ziege [Id. 2/454]; Sprachatlas, Flurname: Tiernamen, Tiergattungsnamen sind als zusätzliche Bezeichnung eines Ortes sehr häufig, sie besagen, dass
sich dieser Ort speziell für diese Tierart eignet: Geissbalma, vgl. Balma
[ld. 2/454.; Zi, 90]
Geissalpa, N. f; Ziegenalpe
Geissbaarma, N. f; Futterkrippe für Geissen
Geiss'chees, N. m; Ziegenkäse
Geisseler, N. m.; 1. Ziegenhalter, Ziegenmelker; 2. Nachtschwalbe [Id. 2/464]
Geissepeter, N. m.; Mumps; Synonyma: Goms: Geissepeter; Saas: Muff; Ausserberg: Mops; Lötschen: Mumpf; Leuk: Schwaarzepeter
Geisshirt, N. m; Ziegenhirt [Id, 2/1648]
geissillu, V. intr.; nach Ziegen schmecken, riechen, stinken [Id. 2/464]
Geissleitra, N. f.; Farnkraut [Id. 3/1498]
Geissmilch, N. f.; Ziegenmilch
Geissstall, N. m; Ziegenstall
Geisstriichja, N. f; Ziegenglocke, Ziegentreichel
Geisstritt, N. m.; vgl. Hännutritt, Mutermal auf dem Kreuz des Rindviehs, gild als gutes Milchzeichen [Id.14/1525]
Geissucheer, N. m.; die Ziegenherde wird am Abend den Eigentümmer zurückgebracht, abwechlungsweise muss ein Geisshirt die Ziegen des ganzen Dorfes, der ganzen Alpe beaufsichtigen [Id. vgl. cheer 3/430]
Ggeita, N. f.; Schaukel, Wippe [Id. 2/505; IA, II/1980, 36]
ggeitu, V. intr.; schaukeln, auf und niederschaukeln, wippen; d Jungini tient voorna uff dum a Lädi ggeitu, die Kinder schaukeln draussen auf einem Brett [Id. 2/505; IA, II/1980, 36], schaukeln als Spiel, auf der Schaukel oder der Wippe [Id. 2/632; IA, II/1980, 36] vgl. Sprachatlas, Goms: wäärgge, giwäärgge, schwenke; Saas: ggeitu, ; Zermatt: ggigarsu, reite, rittreite; Ausserberg: ggeitu, glanggu; Lötschen: reite, riite; Leuk: briggubrellu vgl. Synonyma
geijo, N. m.; unschlächtiges Tier, unschlächtiger Mann [F. I]
gellu, V. intr.; gellen [Id. 2/208]
Gelta, vgl. Gäälta, N. f.; Tränkgefäss, Zuber, Holzgefäss [Id. 2/282]
Gepsa, N. f; Aufrahmgefäss, Bottich [Id. 2/393], Sprachatlas, f. aus Blech = Zinilla; vgl. Gespilti, Gepseta, vgl. Ziina (Zermatt); Passija (Ausserberg); Richtchessi (Lötschen), Sprachatlas, Liste der Synonyma
Gerragg, N. n.; Baumflechte, gemeine Bartflechte [vgl. Id. Rag, 6/715]
Ggescht, N. m.; 1. Geäst; 2. böses, beleidigtes Gesicht [Id. 1/576]
geschter, Adv.; gestern [Id. 2/488], Sprachatlas
ggeschtu, V. intr.; 1. schmücken; 2. grollen [I.d 2/486] vgl. anggeschtu, hässlich machen, verschandeln
Gess, N. f.; 1. Kessel, 2. grosse Trommel; 3. Rausch, [Id. 3/669] vgl. Butzi, Stiiberli, Stiiber, Liechte, ,Zinti, Stei im Grint, Gess, Schmiri, Schmutz, Braati, Siedi, Sutti, Fleiger, Tägger, Penalti, Palaari… vom französischen caisse = grosse Trommel
Gestillu, Orstname; Niedergesteln
Geeta, N. f.; Gamasche, Schneegamaschen aus Tuch, werden wie ein Verband angelegt [Id. 2/505]
Getti, N. m.; Götti, Pate, Taufpate [Id. 2/527], Sprachatlas
Gettichind, N. n.; Patenkind
gfackts, Adv.; begrenzt sein, beschränkt sein, satt sein; meine Mutter sagte immer, wenn man einen kleinen, letzten Bissen nicht mehr wollte: so gfackts ischt mu nit, so begrenzt, satt bist du nicht, als dass du jetzt diesen Resten nicht auch nocht möchtest [VS], vielleicht von "Faktum"?
Gfaar, N. f.; Gefahr
gfäckot, Adj.; P.II.; mit Flügeln versehen, gefiedert [Id. 1/731]
gfiertagote; Adj.; sonntäglich (feiertaglich) gekleidet, von Fiertag, Feiertag; fiirtäglich [Id. vgl. fiirtäglich 12/842]
Gfäll, N. n.; Gefälle
Gfallu, N. n.; Gefallen, Dienst erweisen, Gefälligkeit: an Gfallu tüe... [Id. 1/57]
gfallu, V. intr.; gefallen [Id. 1/756]
Gfäärt, N. n.; Gefährt, Fahrzeug [Id. 1/1038]
gfätterlu, V. tr.; herumbasteln, nicht richtig arbeiten [Id. 1/1131]
Gfätzi, N. f.; in Obhut nehmen, verhören: in di Gfäzzi nä [Gr. 86]
gfeelt, Adj.; 1. gefehlt, abwesend sein, fehlen; 2. daneben gegangen, missraten, verfehlt [Id. 1/769]
gfeerlich, Adj.; gefährlich [Id. 1/882]
Gflätzg; N. n.; Geflatter [Id. vgl. flätzgen 1/1241]
Gfrääss, N. n.; 1. Fresse, Maul, aber auch ein hässliches Gesicht; schlechte Nahrung [Id. 1/1319]
gfräässig, V. intr.; gefrässig
Gfrässna,; N. n.; das Gefressene, vgl. ds Gfrässna, ds Vergässna: das Gefressene (was vorüber ist) ist das Vergessen (wird vergessen).
gfrässne, Adj.; scharf, streng: an gfrässne Hund, ein strenger Herr [Id. 1/1322]
gfrewwig, Adj.; gefreuig, erfreulich, vgl. gfrewwlich
gfrierru, V. tr.; gefrieren
Gfroora, N. f.; Frost, Eiskälte, gfrierende Kälte [Id. 1/1314]
Gfüül, N. n.; Gefühl [Id. 1/796]
ghoset, Adj.; "behost", 1. starke Schenke besitzen; 2. bei der Kuh, wenn sie bis zum Euter hinunter gut mit Fleisch gepolstert ist [Id. 2/1698]
Ghöür, N. n.; Gebrüll, Geheul [Id. 2/1519]
Gläck, N. n; Viehfutter (Mineralien und Getreide) [Id. 3/1245]
Gläcktag, N. m; Lecktag, Schaffütterung
Gläcktricka, N. f; Getreidetruhe (Futtergetreide)
Gläcksolera, N. f.: Kasten zum Gläckmischen (Grengiols)
Glächter, N. n.; Gelächter [Id. 3/1047]
Glafer, N. n.; Gelafer, Geschwätz [Id. 3/1108]
Gläff, N. n.; derb für Maul, Mund; hab doch ds Gläff züe, halt den Mund [Id. vgl. Läff 3/1110] Läff: Lippe, Maul des Rindviehs; Schnauze des Schweines; grob oder verächtlich vom Munde des Menschen, bes. eines solchen, der freche, unziemliche Reden führt; die Vorsilbe, die Vorsilbe ge- macht aus aus dem Wort Läff einen walliserdeutschen Begriff, vgl. Lumpen > Glump
gläffe, V. intr.; auf unziemliche Weise, frech umherblicken; starr, verblüfft dreinschauen, glotzen, mit ausdruckslosen Augen um sich blicken [Id. 3/1111]
Glangga, N. f.; Schaukel, Kinderschaukel [Id. 2/632; IA, II/1980, 36]
Glaff, N. n.; 1. schlechter Getränk, 2. das übermässige Trinken [Id. 2/1106]
Gläffjer, N. m.; Prahlhans, sinnlos Redner [Id. vgl. Läff 3/1110; Gr. 88]
Gläffjeta, N. f.; ein Mund voll, ein Bissen [Id. vgl. Läff 3/1110; Gr. 88]
gläffju, V. intr.; schlecht reden, zoten [Id. 3/1111; Gr. 88]
Glaffne, N. m.; Betrunkener [Id. vgl. laffen 3/1106]
glaffus, Adj.; betrunken, besoffen, am moorgunt im Drii ischts glaffus heimcho, morgens um Drei ist er betrunken nach Hause gekommen [Id. vgl. läferen, 3/1108]
Gläger, Gliger, N. n; Bett, Viehläger, Liegestätte [Id. 3/1215]
Gläguheit, N. f.; Gelegenheit [Id. 3/1201]
gläguntli, Adv.; gelegentlich
Gländer, N. n; Geländer [Gr. 89]
glandrig, Adj.; anhänglich, auf Menschen und Tier anwendbar; an glandrigi Chatz, ass glandrigs Chind, eine anhängliche Katze, ein anhängliches Kind [Id. 2/631; IA, II/1980, 36]
Glangga, N. f.; Schaukel [Id. 2/632]
glanggu, V. intr.; 1. hin und her schwanken, torkeln; geschter het er rächt giglanggot, wenn är isch heimhoch; gester ist er stark herumgetorkelt, als er heimkam, 2. schaukeln als Spiel, auf der Schaukel oder der Wippe [Id. 2/632; IA, II/1980, 36] vgl. Sprachatlas, Goms: wäärgge, giwäärgge, schwenke; Saas: ggeitu, ; Zermatt: ggigarsu, reite, rittreite; Ausserberg: ggeitu, glanggu; Lötschen: reite, riite; Leuk: briggubrellu vgl. Synonyma
Glänkpfanna, N. f; Gelenkpfanne
Glass, Gleser N. n.; 1. Glas, Trinkglas; 2. Glas, Stoffname [Id. 2/643], vgl. Glasji, Sprachatlas
Glasji, N. n.; ein Gläschen, ein kleiner Schluck, eine kleine Menge: as Glasji Wii, ein Gläschen Wein
Glasschaft, N. m; Glasschrank
Glasüür, N. f.; Glasur [Id. 2/647]
glatt, Adj. glatt, gleichmässig, z.B. von dem Teile des Strumpfes, der aus lauter rechten, nicht durch linke («lëtze») unterbrochenen Maschen besteht, von Geweben: einfach, ohne «Bild», auf beiden Seiten gleich aussehend, 'glatter Zettel' = einfarbiger Z. [Id. 2/552]
glattwiiss, Adj. glattweiss, rein weiss vgl. glatt
glatt, Adj.; glatt
Gleich, N. n.; Gelenk [Id. 2/590]
gleichu, V. tr.; die Gelenke biegen [Id. 2/592]
Gleis, N. n.; 1. Geleise; 2. Wagen-, Schlittenspur [Id. 3/1420], Sprachatlas
Gleit, N. n.; Geleit, Begleitung [Id. 3/1490]
gleitig, Adj.; rasch, sofort [Id. 3/1496]
Gletti, N. f.; Glätte [Id. 2/654], sehr grosse Glätte = Iischugletti
Glettiisu, N. n.; Bügeleisen [Id. 1/539]
glettu, V, tr.; plätten, bügeln [Id. 2/654], Sprachatlas
gliich, Adj.; gleich [Id. 2/593]
gliichfalls; Pa.; gleichfalls, ebenso [Id. 1/745]
Gliichgäältundi, N. f.; Gleichgültigkeit [Gr. 89]
gliichu, V. intr.; gleichen [Id. 2/600]
gliichzitig, Adv.; gleichzeitig [Gr. 89]
glieju, V. intr.; glühen [Id. 2/621]
Gliewii, N. m.; Glühwein [Id. 16/177]
Glick, N. n.; Glück [Id. 2/621]
glickhaftig, Adj.; glückbringend: as glickhaftigs Niwws Jaar, ein glückseliges Neues Jahr [Id. 2/623]
Glinggi(l), N. m.; schlacksiger, ungeschickter Kerl [Id. 2/634]
glingginu, V. intr.; herumalbern, trödeln, ungeschickt Arbeiten [Gr. 89]
glingu, V. intr.; gelingen
Gliir, N. m.; Siebenschläfer [Id. 2/642]
Gliit, N. n.; Geläute, Gesamtheit der Glocken (Kirche) [Id. 3/1506]
glitschig, Adj.; glitschig, glatt
glitzinu, V. intr.; glitzern, blinken [Id. 2/658]
Glotz, N. m.; 1. Glotz, Luke [Id. 3/1568]; 2. im Pl Glotza, Augen; äss bringt hiitu di Glotza ammaal wider nit üff, er bringt heute die Augen mal wieder nicht auf.
Glogga, N. f; 1. Glocke, 2. Treichel, Kuh-, Schaf- oder Ziegenglocke [Id. 2/609], Sprachatlas
Gloggugiesser, N. m.; Glockengiesser, Handwerk [Id. vgl. Gloggenmacher, 4/51]
gloggugsunt, Adj.; kerngesund [Gr. 89]
Glogguriemmo, N. m.; Glockenriemen [Id. 6/908]
Gloggustuba, N. f; Glockenstube
Glöübo, N. m.; Glauben, Sprachatlas
glöübu, V. intr.; glauben [Id. 2/587]
Glotz, N. m; 1. Loch, Aussparung, Guckfenster; 2. Auge, Blick [Id. 3/1568]
Glüet, N. f.; Glut [Id. 2/655]
Glugga, N. f.; Gluckhenne [Id. 2/620]
gluggerig, Adj.; 1. Henne zum brüten bereit; 2. liebesbedürfig [Id. 2/621]
Gluggerna, N. f.; 1. Gluckhenne; 2. dicke Frau
gluggu, V. tr.; 1. brüten; 2. Stimme der Bruthenne; 3. andeutend sprechen, ohnen mit der Meinung richtig herauszurücken [Id. 2/620], Sprachatlas
Glump, N. n.; 1. Zeugs, Plunder, Gelumpe; 2. "minderwertige Gruppe, Familie, Personnen, Lumpenpack, das isch nummu so as Glump, die (Familie, Sippe, Grupp) sind nur Lumpenpack [Id. vgl. Lumpen 3/1278]
Glunto, N. m.; Pfütze, Teich; dass isch kchei richtige See, dass ischt nummu soo an Glunto, das ist kein richtiger See, das ist nur so eine Pfütze [Id. 2/384], vgl. Gilla, Putz, Sprachatlas
Glutto, N. m.; Tümpel, Pfütze, Teich [Id. 2/655] vgl. auch Glutto, Sprachatlas, Synonyma: Gille (Goms); Gille (Saas); Gilla (Zermatt); Glutto (Ausserberg); Gille (Lötschen); Gilla(Leuk)
Gluscht, N. f.; Lust, Gelüste [Id. 3/1476]
glüüsu, V. intr.; glimmen, aufflackern [Id. 2/629] vgl. glüümsu; 2. spähen, mit halboffennen Augen schauen, durch einen Spalt gucken
Gmach, N. n.; Gebäude, Kate, kleines Haus; häufig nur im Dim. Gmachji [Id. 4/17]
gmägig, Adj.; anziehend, sympatisch [Id. 4/113]
gmei, Adj.; gemein [Id. 4/299]
Gmei, Gmeind; N. f.; Gemeinde [Id. 4/301]
Gmeihüss, N. n; Gemeindehaus, Ratshaus
Gmeindpräsidänt, N. m.; Gemeindepräsident [Id. 5/784], Sprachatlas
Gmeitrüüch, N. m; Gemeindetrunk, Versammlung [Id. vgl. Trunk, 14/1199]
Gmeiwäärch, N. n.; Gemiendewerk, eine der Gemeinde (Korporation oä.) von ihren Einwohnern (Mitgliedern) in Form von Arbeit zu erbringende Leistung, durch welche entweder eine allgemeine Pflicht erfüllt oder eine Steuer abverdient wird [Id. 16/1228]
gmeiwäärchu, V. intr.; das Gemeindewerk (s.o.) erledigen, Gemeidnefrondienst leisten [Id. 16/1230]
Gmiess, N. n.; Gemüse [Id. 4/496]
Gmiessplatta, N. f; Gemüseplatte
gmietli, Adj.; gemüdlich [Id. 4/587]
Gmoorggs, N. n.; Murks, mühsames, schwerfälliges Vorgehen [Id. vgl. murxen 4/431]
Gmüetsmoora, N. f.; gemüdlicher Kerl, wörtlich Gemütssau, geduliger, lustiger Mensch, der sich nicht aufregen lässt [Id. vgl. Mor II, 4/377]
Gnaad, N. f.; Gnade [Id. 2/659] vgl. Redensart: d Sunna geits Gnaadu, die Sonnen geht unter
Gnaadukapälla, N. f; Gnadenkapelle, Walfahrts-,Votivkapelle
Gnäpper, N. m.; 1. Bohrer; 2. altes, wackeliges Männchen, dass ischt an aarme Gnäpper, es ist ein armer Wackelgreis; 3. Penis [vgl. Näpper, 4/771]
Gnaat, N. f. Gnade; stehende Formel: z Gnaadu liitu, Totengeläute, vgl. auch z Änd liitu, [Id. 2/659]
gniidu. V. intr. sich um das Gleiche streiten, dem anderen eine Sache nicht gönnen; von neiden [Id. be-niden, 4/679; IA I/1976, 38]
Gmach, N. n.; Gemach, Gebäude [Id. 4/17]
Gmeindhiischi, n; Gemeindehaus
Gmies, N. n.; 1. Gemüse; 2. junge Leute: jungs Gmies [Id. 4/496]
Gnagi, N. n.; 1. Knochen; 2. Knochen zum abnagen, Eisbein [Id. 4/697]
Gnageta, N. f.; 1. das zu Nagende, gekochte Keule, Rippe; 2. Nagespuren [Id. 4/696]
gnagu, V. tr.; 1. nagen; 2. an eppis z gnagu ha, an etwas schwer leiden, etwas macht mir sehr zu schaffen [Id. 4/695]
gnappu, V. intr.; wackeln, der Tisch gnappot, der Tisch wackelt [Id. 2/666]
Gnick, N. n.; Genick, Nacken [Id. 4/713]
gniegsasm; Adj.; genügsam [Id. 4/700]
Gneiegsammi, N. f.; Genügsamkeit [Id. 4/700]
gniegu, V. unpersönlich; genügen, reichen [Id. 4/700]
Gniesser, N. m.; Geniesser
gniessu, V. tr.; geniessen [Id. 4/817]
gniidig, Adj.; neidisch [Id. 4/669] Spachatlas, vgl. Synonyma: Goms: vergüüschtig; Saas: vergüüstig; Zermatt: vergünstig; Ausserberg: vergiischtig; Lötschen: vergiischtig; Leuk: gniidig
gniidu, V. tr.; sich um etwas streiten, zwei Menschen bewerben sich um dasselbe [Id. be-niden, 4/679; IA I/1976, 38]
Gniff N. m.; Rauhreif, zusätzlich gibt es noch Jicht: kommt vor allem im Goms vor, sonst gibt es auch den Ausdruck Gniff [Id.4/678; IA, I/1983, 36]; Sprachatlas, Synonyma vgl. : Goms, Gniff; Saas, Riss; Zermatt, Riis; Ausserberg, Riiffo; Lötschen, Riiffe; Leuk: Gniff, Riffoo
Gniipa, N. f.: Klinge zum Leder schneiden [Id. 2/669]
Gniipuholz, N. n.; Brett auf dem man das Leder schneidet
ggodlu, V. intr.; sudeln, mit Wasser spielen, plantschen [Id. 2/122]
Goofa, N. f.; Strohbündel, Garbe [Id. 2/131]
Ggoffra, N. f.; Koffer [Id. 2/131]
Gnoogger, N. m.; Leuker Sonnenberger [Gr. 90]
Gnooggi, N. n.; 1. Gespenst; 2. Leuker Sonnenberger
gnüeg, Adj.; genug, reichlich [Id. 4/698]
Gnuusch, N. n.; Durcheinander [Id. vgl. Genüster 4/847]
ggodlu, V. 1. intr.; im Wasser plantschen, ich ggodlu im Wasser; 2. tr.; brodeln, ds Wasser ggodlot, das Wasser siedet [Id. 2/122]
Ggojung, N. m.; Wüstling, unsauberer Mann, vgl. Goschung, von franz. couillon
goolu, V. intr.; miteinander spielen (z.B. zwei Kätzchen), kämpfen, ohne das es Ernst wird; schii goolunt mitenand, sie kämpfen spielerisch miteinander [Id. 2/214; IA I/1980, 43]
Golt, N. n.; Gold, Metall; äss ischt nit alles Golt, wa gläzt; es ist nicht alles Gold, was da glänzt (VS; Sprichwort, 48) [Id. 2/224]
Goldgüegi, N. n.; Marienkäfer [Id. 2/162], Marienkäfer, Sprachatlas
Gool, N. n.; Tor, Treffer im Fussball oder Eishokey, von engl. goal
goolig, adj.; spielsüchtig, ungebunden fröhlich, seltsam, sonderbar [Id. 2/216]
goolu, V. intr. herumbalgen, spielend ringen, kämpfen, di jungu Chatzini goolund, die jungen Katzen spielen miteinander [Id. 2/214], Sprachatlas
Gommi, N. m.; Gommer, Bewohner des Bezirkes Goms, nicht im Goms, aber weiter unten gibt es die Redensart: di Gommini chomunt, schläfrig werden, wenn das Kind zu gähnen und die Augen reiben beginnt; wenn es blitzt und donner sagten wir: di Gommini tient Cheesjini treellu, die Gommer rollen Käse (Ausserberg)
gomminu, V. intr.; wie ein Gommer reden vgl. auch saasinu, leetschinu, mattinu (wie ein Zermatter reden), badinu (Leukerbad) [SV]
gommillfo, Adj.; gehörig, untadelig, von franz. comme il faut
Goona, N. f. Wasserschöpfgefäss (oval, mit langem Griff) [Id. vgl. goonu 2/232], Sprachatlas
Gondla, N. f.; Gondel, Seilbahngondel
Goorps, N. m.; Rülpser [Id. 4/228]
goorpsu, V. intr.; rülpsen
Ggorrsett, N. n.; Korsett von frz. corset
ggooru, V. intr.; grausen, eckeln vor Dreck und Schmutz [AI, I/1980, 43]
ggoru, V. intr. graben, wühlen [Id. 2/408]
Ggorro, N. m.; knorriges, astiges Holzstück, mit dum a Ggorro Holz naaschaltu, mit einem knorrigen Holzstück nachschalten, Holz nachlegen [IA, I/1980, 43]
Göüggler, N. m.; Gaukler, Schabernack treibender [Id. 2/175]
Ggoschi, N. n.; Schwein, Sau [Id. vgl. Gosch, 2/480] von franz. Cochon, vgl. Sprachatlas, Synonyma, Goms: Haschi; Saas, Zermatt; Gaschi; Ausserberg: Ggoschi; Lötschen: Guschi; Leuk: Noggi; aber auch: Schwinggi, Fäärli, Suww
Ggoschscha, N. f.; 1. derb für Mund, vgl. öestr. Goschen; 2. schmutzige, freizügige, unsittliche Frau (Ausschnitt, Rocklänge); weli Ggoschscha, welch ein Ferkel oder welch ein Luder, vgl. auch Moora, Trooja, Schlättra, Choorberi, Suww [Id. 2/481]
Ggoschung, N. m.; Wüstling, Sauniggel, schmutziger, unsittlicher Mann [Id. 2/482] franz. Lehnwort: cochon [T. Lagger]
Ggoosji, N. n.; Versteck [Gr. 91]
Gotta, Gotte, N. f.; Gotte, Patin [Id. 2/523], Sprachatlas
gottufroo, Adj.; überaus, sehr froh [Id. 1/1270]
gottugnüeg, Adj.; überaus genuge; ich bi de schoo no gottufroo, dass du ammaal äntli gottugnüeg percho hescht, ich bin dann doch sehr froh, dass du endlich mal so richtig genug bekommen hast [Id. 1/1270, vgl. Anmekrung zu gottufroo]
ggooru, V. reflexiv, sich eckeln (vor allem vor Schmutz); das tüet mi grad asoo ggooru, das eckelt mich geradezu [IA I/1980, 43, ev. franz. écoeurer]
ggoru, V. intr.; wühlen, bohren; d Nasa ggoru, in der Nased bohren [Id. 2/408]
Ggoschscha, N. f.; Gosche; 1. Maul des Rindviehs; 2. derb für Mund; 3. schwatzhafte, schmutzige Frau [Id. 2/480]
Gotta, N. f.; Patin [Id. 2/523], Sprachatlas
Gotteshüss, N. n; Gotteshaus, Kirche, Kapelle
Gottesji, N. n; Andachtswinkel
gottlop, Intj.; zum Glück [Id. 3/994]
gottloos, Adj.; 1. gottlos; 2. als Verstärkung eines Adjektivs, gottloos arme, riiche, dumm... [Id. 3/429]
Gottloosi, N. f.; Gottlosigkeit [Id. 3/1429]
gottsarmbäärmlich; Adj.; sehr schlecht, Verstärkung von «erbärmlich», erbarmenswürdig, elend [Id. 4/1595]
Gottuchind, N. n.; Paterkind [Id. 3/345]
gottugnüeg, Adv.; genug, mehr als genug [Gr. 95]
Göüch, N. m; 1. Tor, Narr, 2. Schimpfname für männliche Personen; du bischt an fleete Göüch; du bis ein reiner Esel, Narr [Id. 2/103; IA, II/1980, 35]
Göüchheit, N. f.; Vernarrtheit, Leidenschaft; das het an enns, Göüchheit dra vertribu, er hat sehr viel Leidenschaft in die Sache gesteckt [Id. 2/103; IA, II/1980, 35]
göüchlig, Adj.; in jemanden vernarrt sein, Mädchen, das gern Buben sieht; welis göüchligs Schnaari, welch vernarrtes Mädchen [Id. 2/108; IA, II/1980, 35]
Göüchligi, N. f.; Vernarrtheit [Id. 2/108; IA, II/1980, 35]
Ggöüggol, N. m.; der Ggöüggol triibu; Gauklertum, Spass treiben, wir immer im Zusammenhang mit "treiben" verwendet; äss tüet mit de Junginu der Ggöüggol triibu, er spasst, gaukelt mit den Kindern rum [Id. 2/170; IA, II/1980, 35] vgl. auch Ggulaars triibu
ggöügglu, V. intr.; gaukeln, necken, spassen; den Narren, Hanswurst und Geck machen; äss tüe mit de Junginu göügglu, er tollt mit den Kindern herum [Id. 2/174; IA, II/1980, 35]
göümu, V. tr.; gaumen, wiegen, ein KInd wiegen, auf dem Arm tragen [Id, 2/300; Gr. 96]
ggöüzu, V. intr. 1. schwanken, Wellenbewegungen machen, bes. wenn dabei ein klatschender, plätschernder Ton entsteht; plätschern, wie bei einem Platzregen, stark regnen; von dem Geräusch, das entsteht, wenn ein Stück Brod in eine Tasse Milch fällt; 2. tran. in Flüssigkeiten rühren, sie in schwankende, plätschernde Bewegung bringen, z. B. beim Tragen eines Gefässes, beim Herumrühren in einer solchen, so dass sie gussweise herausschlägt; von einem kleinen Kind im Bade; Flüssigkeit wiederholt aus einem Gefäss in ein anderes schütten, wobei ein guter Teil nebenaus fällt, [Id. 2/560]
Ggoschi, N. n.; vgl. Ggaschi, schmutziger, unordentlicher Mensch [Id. 2/479]
Grab, Greber, N. n.; Grab [Id. 2/677] , Sprahatlas
Grabo, N. m; 1. Graben [Id. 2/678] , Sprachatlas 2. Kotgraben
grabu, V. tr.; 1. graben [Id. 2/683], 2. Häärpfil grabu, Kartoffeln graben, Sprachatlas
Grabuholzji, N. n; Viehlägerendbalken, Grabenbalken
gräch, Adj.; fertig, bereit, gräch sii, fertig sein, am Ende sein, übertrieben auch fürs Sterben [Id. 2/699]; IA, II/1976, 37]
grächt, Adj.; gerecht [Id. 6/223]
Grächtigkeit, N. f.; Gereichtigkeit
grächu, V. tr.; zubereiten, vorbereiten, ich grächu ds Mittag, ich bereite das Mittagessen zu [Id. 2/701; IA, II/1976, 37]
graadig,; Adj.; begierig, naschhaft, zum Stehlen geneigt [Id. 2/703]
ds Graaggersch gaa, Redensart, zu Grunde gehen; das Vogilti geit de afa ds Graaggersch, der Vogel geht fast sicher zu Grunde, stribt [Id. 6/766; IA, I/1980, 43]
Graffja, N. f.; dunkle, grosse Kirsche, aus dem Patois des Kt. Waadt [Id. vgl. Grafion, 2/707/8: Gr. 96]
Gragg, N. n.; Moos an alten Tannen; Flechte, Bartflechte [Id. 6/716]
Graaggi, N. n.; magerer Kerl [Id. 6/767], vgl. Gränggi
gragglii, Zusammenzug aus grat glii, gerade gleich, Adv. 1. egal, gleich, äss gsee immer no gragglii üss, er sieht immer noch genau gleich aus; 2. gleichwohl, das müescht graggli machu, das musst du trotzdem machen [Id. 2/593; IA, I/1977, 41]
graaggollu, V. intr.; hinaufkletter, umandregraaggollu, herumklettern [Id. 6/721]
Gräischa, N. f.; grob, abschätzig für Mund und Mundpartie, verzogener Mund; weli Gräischa machscht de hiitu, welche Miene machst du heute [Id. 2/784; IA, II/1980, 35]
gräischu, V.; gemächlich grasend; ds Vee geit jetz a soo nät gräischundu verambrüf, das Vieh geht jetzt so schön grasend den Hand hinauf [IA, II/1980, 35] aber auch für Menschen: naschen; hescht du va dem Broot drabgigräischot, hast du von dem Brot weggenascht.
Gräll, N. n.; Gerälle, Tratsch, Klatsch, Gerücht von. rällu, tratschen [Id. 6/864; Gr. 91]
Graamer, N. m.; Kriecher, Käfer [Id. 2/732; Gr. 96]
Gramo, N. m.; Unkraut, Queckweizen [Id. 2/732]
Gramper, N. m.; Geleisearbeiter, der mit der Krampe (Spitzhacke) den Bahnschotter lockert [SV]
Grampi, N. n.; führerloser Bergsteiger (Zermatt)
Ggrampoll, N. m.; Lärm, Krach; wells macht de im Unnertach soo an Grampoll, wer macht denn im Estrich einen solchen Krach [Id. 2/739]
graamu, V, intr.; krabbeln, kriechen, wimmeln; an Güego graamot mer uber d Hand,ein Käfer krabbelt mir über die Hand [Id. 2/732], Sprachatlas, vgl. auch: schnaaggu
Gramüüsi, N. n.; 'das Kitzeln, Kribbeln, «Kramüseli macheⁿ», ein Kind kitzeln [Id. 3/819]
grandioos, Adj.; grossartig, von franz. grande
Gränggi, N. n.; magerer, dünner Kerl [Id. 6/767] vgl. Graaggi
Gräppi, N. n.; Steigeisen, meist im Pl. Gräppini [Gr. 91]
Gräär, N. n.; Gebrüll, Gedröhne, lautes Gemecker [Id. 6/1223]
grassgrie, Adj. 1. Farbe, grasgrün; 2. Reifezustand, unreif [Id. 2/751]
grasu, V. intr.; 1. Vieh, grasen, weiden; 2. Gras zum Füttern holen, vgl. abgrasu, absuchen [Id. 2/797]
grat, Adj.; gerade [Id. 6/497]
Graat, N. m.; Grat
Grätsch, N. n.; Gerede, Klatsch [Id. vgl. 6/1848] vom eintönigen, gleichmässigen Schleuchzen der Rätscha vgl. Rälla/rällu
graatsch, Adv.; vgl. raatsch, wertvoll, passend [Gr. 91] Guttet, Feschel, Bratsch; Büebu und Meitje nit vill raatsch, ... Buben und Mädchen nicht viel wert
graatu, V. intr.; gelingen [Gr. 91]
Grätscha, N. f.; der Schritt, die gespreizten Beine; wennt di Grätscha machscht, de magscht de ds Bodu; wenn du weit grätschst, kanns du den Boden berühren [Id. vgl. grätschen 2/829; IA, II/1980, 35]
grätschu, V. tr.; die Beine spreizen [Id. 2/829]
graatu, V. unpers.; gelingen [Id. 6/1610]
Gratulazioo, N. f.; Gratulation von ital. Gratulazione
Graatzug, N. m.; Gratzug, Zug der Armen Seelen über die Höhen, Geisterzug [Id. 17/558]
graaw, Ajd.; 1. grau; 2. schimmlig, der Chees het gigrawet, der Käse wird schimmlig [Id. 2/830], Sprachatlas
Grawatta, N. f.; Kravatte von franz. cravate
graawe, V. intr. 1. grau werden, ab Sächsg hets de tiitli afa graawe, nach Sechszig begann er deutlich grau zu werden; 2. schimmeln, der Späck graawet, der Speck schimmelt [Id. 2/832], Sprachatlas
Grawwjer, N. m.; grober Kies, Schotter von franz. gravier
Gräwwtschgi, N. n.; auch Gräwwtschgeta, vgl. auch Greewerli, von "grau" ein leichter Schneefall, nur soviel, dass die Lanschaft grau ist; hiitu hets nummu as Gräwwtschgi gschniit, heute hat es nur sehr wenig geschneit [Id. vgl. graw 2/830; IA I/1980, 43]; das nächste Mass für die Schneehöhe ist dann an Miischuchnewweta = Maus kniehoch; gibt es recht viel Schnee spricht man von ar Chneewweta = Knie hoch
Grebi, N. f.; Grobheit [Id. 2/690]
Greederna, N. f.; Weberknecht, das Wort fehlt im Idiotikon, vgl. auch: Greederlla wird aber im Sprachatlas Bd IV, Karte 241 genannt [Gr. 97] vgl. auch Hogibei
Gredi, N. f.; 1. Geradlinigkeit; 2. Zielgenauigkeit, Treffsicherheit [Id. 6/517]
gredru, V. tr.; gerade machen, biegen [Id. 6/517]
Greiba, N. f.; Griebe, Fleischresten beim Einsieden von Schweineschmalz [Id. 2/686], Sprachatlas
Greis, N. n.; 1. Gereise, Vorrichtung; 2. Geburtstermin (bei Tieren) [Id. 6/1297]
Greischa, N. f.; Grimasse, verzogenes Gesicht [Id. 2/784]
greemju, V. intr.; kribbeln (von gramen, krabbeln von Tieren); ich ha a soo as gschpässigs Greemju inn miiner linggu Hand, ich habe so ein eigenartiges Kribbeln in meiner linken Hand [Id.vgl. gramen, 2/732; IA I/1980, 43]
Greemju, N. n.; Kribbeln (von gramen, krabbeln von Tieren); ich ha a soo as gschpässigs Greemju inn miiner linggu Hand, ich habe so ein eigenartiges Kribbeln in meiner linken Hand [Id.vgl. gramen, 2/732; IA I/1980, 43]
greemu, V. tr.; eincremen, Sprachatlas, vgl. auch: greemu, schmiru, saalbu; Schmiru und Salbu hilft allenthalbu
Gressi, N. f.; Grösse (materiell und ideell) [Id. 2/807]
Gret, N. n.; Gerede [Id. 6/544]
Greetji, N. n.; kleiner Grat [Id. vgl. Grat 2/820]
Gretza, N. f.; Rute, Züchtigungsreisig [Id. 2/836]
gretzu, V. tr.; züchtigen vgl. fitzu
Greewerli, N, n.; Schneehöhenmass, nur ein Grauton viel Schnee vgl. Gräwwtschgi
Greewi, N. f.; Grauheit, Schimmel [Id. 2/833]
greewillu, äs greewillot, V. intr.; schimmlig riechen [Id. 2/833], Sprachatlas
greewju, V. intr.; vgl. greemju: kribbeln
grii, Adj.; unfreundlich [Id. 2/745]
griblu, V. intr.; grübeln 1. suchen, wühlen; 2. nachdenken [Id. 2/691]
Gribscher, N. m.; 1. kleiner, schwächlicher Mann; 2. kleine Hacke [Gr. 97]
Grichtsstuba, N. f; Gerichtsstube
grie, Adj.; grün [Id. 2/749], Sprachatlas
Grieggi, N. n.; 1. Dreispitz, Gerät zum Beladen des Rückentragkorbs, Dreifuss, ein bewegliches Gestell aus 3 Latten, das aufs Feld mitgetragen wird, um beim Aufladen des Düngers den Tragkorb darauf zu stellen [Id. 10/696]; Grieggi (Zermatt), Eschil (Ausserberg, Leuk), Gschtell (Lötschen); Sprachatlas, vgl. Liste der Synonyma;
Grieggolla, N. f.; gabelartiges Holzstück, knorrig, verastet; was hescht de daa ver an Grieggolla in diinum Gaartu, was hast du denn da für einen [Id. 2/728] Krüppelbaum in deinem Garten [IA, I/1980, 43]
Grieni, N. f.; das Grüne, das Wachsende [Id. 2/755]
Grienig, N. m.; Smaragdeidechse [Id. 2/756]
grienu, V. intr.; grün werden, spriessen, wachsen [Id. 2/54]
Gries, N. m.; Gries, Getreide
griessu, V. tr.; grüssen
Griff, N. m; Griff, Henkel
Griiffla, N. f.; Preiselbeere [Id. 2/722], Sprachatlas
griiffu, V. tr.; greifen, ergreifen [Id. 2/713]
Grigg, N. m.; 1. Lastenheber; 2. starker, intelligenter Mensch, hervorgagendes leistend, sowohl körperlich wie geistig [Gr. 92]
Grigol, N. n.; Geriegel, Gerippe [Id. 6/752]
Grilla, N. f.; 1. Grille; 2. Verstimmung, Psychose [Id. 2/730]
Griima, N. f.; wird nur im Plural Griime verwendet; Schauder, Gänsehaut; daa geent einum die Griime, da bekommt man Gänsehaut [Id. 2/733; IA, II/1980, 35]
Grimpil, N. m.; Gerümpel [Id. 6/943]
grimmunt, Adv.; überaus, an grimmundi Chelti, bitter kalt [Id. 2/734]
gring, Adj.; 1. gering, wenig; 2. leicht, einfach [Id. 5/1067]
Grint, N. m.; derb für Kopf [Id. 2/759]
Gripp, Grippa, N. f.; Grippe [Gr. 92]
Grippolla, N. f.; Astverzweigung, wurden z.B. als Tischbeine (Dreifachverzweigung) oder zur Herstellung von Rückentraggeräten, Gafolla, verwendet. [WB, 15. 12. 10, S.11]
Grisch, N. m; 1. Kleie; 2. schwarzweiss geflecktes Schaf; 3. Kopfschuppen [Id. vgl. Grist, 2/820], vgl. Grisch (Goms); Gschüepe (Saas); Tschüepe (Zermatt, Ausserber, Lötschen, Leuk), Sprachatlas, vgl. Synonyma
Grischbroot, N. n; Kleiebrot
Grischil, N. n.; Geröll, Steinhalde [Id. 6/1365]
Grischmäll, N. n; Dinkel, Dinkelgrüze
grischmot, Adj.; auch gigrischmot, gesprenkelt; gigrimotti Öügu, gefleckte, gesprenkelte Augen.
griischmocht, Adj.; vermutlich mit grischmot verwandt, gesprenkelt, wird für den Honig verwendet, wenn er zu kristallisieren beginnt; der Hunig ischt griischmocht, der Honig beginnt sich zu kristalliesieren [IA, I/1980, 43]
Gritta, N. f.; der Schritt, die gespreizten Beine; ds Wasser ischt mu bis an di Gritta ggangu; das Wasser reichte ihm bis zum Schritt [Id. 2/827]
Gritter, N. m.; 1. mühsam, staksig Gehender; 2. unbeholfener, störender Arbeiter; der Gritter ischt isch numm im Wägg; dieser unbeholfene Arbeiter steht uns nur im Wege Id. 2/827]
grittjigu, Adj.; rittlings, mit gespreizten Beinen, äär ischt grittjigu über der Wasserleita gstandu, er stand rittlings über der Wasserfuhre [Id. vgl. gritten 2/827; IA, II/1980, 35]
grittju, V. tr.; 1. Beine spreizen; 2. mühsam mit gespreizten Beine gehen Id. 2/827]
Griiwi/Griimi, N. n.; von grau, eine kleine Menge (Schnee), ein Grauschleier von Schnee, as Griimi Schnee, nur ein Hauch von Schnee
griiwju/griiwjinu, V. intr.; Fallen von Schneestaub, einzelnen Schneeflocken [Id. 2/834]
griwwu, V. intr.; reuen [Id. 6/1881]
grobholzoch, Adj.; grobschlächtig, grobhölzern [Gr. 98]
grobijäänisch, Adj.; grob, gewalttätig [Id. 2/690]
grodlu, V. intr.; brodeln, gurgeln des siedenden Wassers
Gronggo, N. m.; 1. Strunk, 2. harter Kot; 3. Greis: du aalte Gronggo, du alter Mann [Id. 2/781]
Grotscheta, N. f.; 1. Viertel eines Apfels oder einer Birne, Dörrfrucht, Dörrbirne; ich ha di Grotschete im Unnertach zum Derru üffgheicht, ich habe die Viertelstücke zum Trocknen in den Estrich gehängt; 2. alte Frau, Hutzelweib [Id. 2/830], der Sprachatlas kennt dieses Wort nicht
Groosboona, N. f; Grossbohne, Saubohne; Übername für Ausserberger [Id. 4/1312]
Groschschi, Groschschnaadla, N. n/f.; Häkelnadel
groschschu, V. tr.; häkeln [Gr. 98]
grosskotzot, Adj.; grossspurig, prahlerisch [Id. Gr. 98]
Groossmüeter, N. f.; Grossmutter [Id. 4/592], Sprachatlas
Grossvatter, N. m.; Grossvater [Id. 1/1129], Sprachatlas
Grudol, N. m.; Wasserblase bei siedendem Wasser [Gr. 98]
Grüeba, N. f; Grube [Id. 2/692]
Grüess, N. m.; Gruss [Id. 2/812]
Grummleta, N. f. kommt fast nur im Pl. Grummlete vor; Krümel, Holzabfall, ganz kleine Holzteile, vgl. auch Pägglete; mit Grummlete und Pägglete alleinig cha mu nit güet fiiru, mit Holzschnitze allein kann man nicht gut feuern [Id. 2/734; IA, I1980, 43]
Grumpil, N. n.; Gerumpel [Id. 6/934]
grunt, Pa; 1. grund; 2. verstärkend sehr, vgl. grund: braav, -falsch, eerlich; - falsch, -schlächt
Gruppa, N. f.; Gruppe [Id. 2/791]
Grüpper, N. m.; 1. Kauernder; 2. Buschbohne; 3. Zwergbaum; 4. Kleinwüchsiger [Id. 2/790]
grüppu, V. intr.; kauern [Id. 2/789], Sprachatlas
Grüüsa, N. f.; eine kleine Menge, äss het hiitu nummu an Grüüsa ggässu, es (er) hat heute nur eine kleine Menge gegessen [Gr. 98; IA I/1980, 43]
grüüsam, Adj.; grausam [Id. 2/811]
Grüüsch, N. n.; Geräusch [Id. 6/1475]
grüüse, V. reflexiv, 1. schaudern, sich eckeln; dem tüet vor ar Spinna grüüse, dem ekelt vor einer Spinne; 2. schaudern, wenn z.B. ein Kind mit einem scharfen Messer spielt; 3. schwindeln, Höhenangst haben; uff um Graat het mer schrecklich afa grüüse, auf dem Grad erfasste mich ein furchtbarer Schwindel [Id. 2/808; IA I/1980, 43]
Gruschta, N. f.; 1. Brotkruste, das Broot het hiitu aber an herti Gruschta, dieses Brot hat aber heute eine harte Kruste; 2. Schneekruste, Harstschnee [Id. II/820], Sprachatlas
gruschtu, V. intr.; gemeinsam essen, z.B. in einer Platte mit Gebäck (ev. auch krustiges vgl. Gruste Id. II/820), lustvoll kosten; dass gruschtot, das schmeck [Id. vgl. gerusten, vielleicht von herumstöbern, einen guten Bissen auswählen 4/1541]
grüüsig, Adj.; eklig, grausig [Id. 2/808]
Grüüsu, N. n.; 1. Grausen; 2. Schwindel, Höhenangst [Id. 2/807]
Grüütz, N. n.; Geschnarche, von rüüzu [Id. 6/1447]
gsägnot, Adj.; gesegnet, geschützt, im Glück, aber auch als Verstärkung: an gsägnote Appetit, ein guter Appetit [Id. 7/465]
gsägnu, V. tr.; segnen vgl. sägnu [Id. 7/456]
Gsaalzotz, N. n.; 1. Gesalzenes; 2. Trockenfleisch, - hamme, - Speck [Id. 7/896]
Gschäft, N. n.; 1. Geschäft, Laden, Magusii; 2. Unternehmen: 3. Handlung, as dräckigs Gschäft, ein schmutziges Geschäft; 4. Stuhlgang [Id. 8/407]
gschäftu, V. intr.; gschäften, handeln [Id. 8/413]
Gschäll, N. n.; 1. Geläute, die Treicheln; 2. Hodensack [Id. 8/557]
gschäntig, Adj.; Adjektiv zu gschäntu, im Kleinen diebisch; as gschäntigs Neeschschi, eine diebisch Ziege [Id. von Schand 8/898; IA, II/1980, 35]
Gschäntigi, N. f.; Lust auf den kleinen Diebstahl, Lust auf Schleckereien die man heimlich der Mutter aus der Büchse klaut; di grooss Gschäntigi laat sus nit uberha, wider uber di Bisgwiitrucka z gaa, die grosse Naschlust lässt ihn nicht in Ruhe, so dass er wieder über die Biskuitschatel geht [Id. von Schand 8/894; IA, II/1980, 35]
gschäntigs, Adj.; diebisch [Id. 8/898.4]
Gschänter, N. m.; Dieb, Stehler [Id. 8/898]
gschäntu, V. intr.; im Kleinen stehlen, klauen, stibitzen; di Geiss het aber wider bim Naachpüür gigschäntot; die Ziege hat wieder einmal beim Nachbar (verbotener Weise) gegrast [Id. 8/885, von Schand 8/894; IA, II/1980, 35]
gschee, V. geschehen [Id. 8/434]
Gscheich, N. n.; Geschenk [Id. 8/937]
gscheit, Adj.; gescheid, klug, verständig [Id. 8/263]
Gschepf, N. n.; Geschöpf [Id. 8/1047]
Gschicht, N. f.; Geschichte [Id. 8/150]
gschickt, Adj.; geschickt, kundig [Id. 8/512]
gschiniert, Adj.; geniert, ghemmt vgl. schinierru [Id. 8/793]
Gschirr, N. n; 1. Geschirr; Küchengeschirr, Essgeschirr; 2. Zaumzeug [Id. 8/1145], Sprachatlas
Gschirrhudil, N. m; Geschirrtuch [Id. vgl. Hudel 2/995]
Gschirrlumpo, m; Geschirrtuch, -lumpen; vgl. Hudil, Gschirrhudil, Wäsch-, Chuchi-, Putzlumpo, [Id. 3/1278]
Gschirrschaft, N. m; Geschirrschrank
Gschirreta, N. f.; Menge; ein Geschirr, Eimer voll [Id. 8/1182]
gschiru, V. tr. mit jemandem auskommen, arbeiten, wirken, tun, etwas auf eher grobe Art bewerkstelligen; Redensart: mit dem chammu nit gschiru, mit dem lässt sich nicht zurammenarbeiten [Id. 8/1175; IA II/1977, 40]
Gschiss, N. n.; Geschiss; 1. Exkrement, das Geschissene, Kuhscheisse; 2. Aufheben, Getue [Id. 8/1325]
Gschiww, N. n.; das Gescheuche; 1. hässlicher Mensch; 2. Vogelscheuche von scheuchen
Gschlächt, N. n.; Geschlecht, Art, Gattung [Id. 9/39]
Gschlagni, N. f.; Niedergeschlagenheit [Id. vgl. geschlagen 9/328]
Gschleepfi, N. n.; Schlafgenosse, in den beengenden Verhältnissen schliefen immer mehrere (Kinder) in einem Bett [Gr. 99]
Gschlifer, N. m.; vgl. auch Schlifer, Schleim [Id. 9/158]
Gschmack, N. m.; Geschmack [Id. 9/871]
Gschmöüs, N. n.; miderwertige (Nasch)ware [Id. 9/1011]
gschmuckt, Adj.; klein, zu eng; ds Tschoopi ischt mu grad ee z gschmuckts, der Kittel ist ihm ein wenig zu eng [Id. 9/918; IA II/1980, 35]
Gschnäder, N. n.; Geschnatter, Klatsch [Id. 9/1075]
Gschnurr, N. n.; Gerede, Klatsch [Id. 9/1281] von schnuru, reden
gschpässig, Adj.; eigenartig [Id. 10/1515]
G(e)schripp, N. n.; Schinbein vgl. Schiibei (Goms); Schiich(Saas); Scheichel (Zermatt); Schiiche (Ausserberg); Schiiche (Lötschen); G(e)rischp (Leuk), Sprachatlas, Synonyma
Gschtäich, N. m.; Gestank [Id. 11/1125]
Gschtell, N. n.; Dreispitz, Gerät zum Beladen des Rückentragkorbs, Dreifuss, ein bewegliches Gestell aus 3 Latten, das aufs Feld mitgetragen wird, um beim Aufladen des Düngers den Tragkorb darauf zu stellen [Id. 10/696]; Grieggi (Zermatt), Eschil (Ausserberg, Leuk), Gschtell (Lötschen); vgl. Liste der Synonyma; 2. Hut
Gschpann, N. n; 1. Gespann, 2. Spannbaum [Id. 10/242]
Gschpäischt, N. n.; 1. Gespenst, Spuk: 2. Luder, Scheusal hinterlistiges, ungehorsames Tier (Ziege, Kuhm aber auch Mensch) [Id. 10/377]
Gschpani, N. n.; Gespännchen, Gefährte*in [Id. 10/301]
Gschpass, N. m.; Spass [Id. 10/509]
gschpässig, Adj.; eigenartig, komisch [Id. 10/515]
gschpassu, V. intr.; spassen, spotten, nicht ernsthaft handeln [Id. 10/514]
gschpaate, V. refl. verspäten [Id. vgl. 10/596]
gschpee, Adj.; wählerisch [Gr. 99]
Gschpeischt, N. n.; Gespenst [Id. 10/371]
Gschpila, N. f.; Gespielin [Id. 10/168]
Gschpiri, N. n.; Spürsinn, Gespür [Id 10/477]
Gschporr, N. n.; Spur, Wildspur [Id. Spor 10/454]
Gschprääch, N. n.; Gespräch [Id. 10/732]
gschpraachot, Adj.; sprachkundig, verschiedene Sprachen können [Id. 10/731]
gschprucklot, Adj.; gesprenkelt, gefleckt [Id. 10/864]
gschtaa, V. intr.; stehen bleiben [Id. 11/686]
gschtabu, V. intr.; auskommen, bestehen, ich magg kchüüm gstabu, ich kommen nur sehr knapp zurecht (materiell, finanziell [Gr. 100]
Gschtäich, N. m.; Gestank [Id. 11/1126], vgl. Sprachatlas
Gschtaalt, N. f.; Gestalt, Figur [Id. 11/343]
gschtellu, V. tr.; aufhalten [Id. 11/76]
gschteert, Adj.; gestört, irre [Gr. 100]
Gschtid, N. n.; Gebüsch, Gestäude
Gschtiidol, N. n.; Gebüsch, Unterholz [Id. 10/1365]
gschtoorne, V. intr.; gerinnen, der Schmutz (Fett) ischt gschtoornet, der eingesottene Schmalz ist geronnen [Id. 11/1545; IA, II/1980, 35]
gschtoornot, Adj.; eingedickt, erstarrt, gronnen [Id. 11/1545]
Gschtungg, N. n.; Gedränge, Gewimmen von Menschen und Dingen [Id. 11/1119]
Gschturni, N. f.; 1. Schwindel; 2. Draufgängertum, 3. überhastetes Handeln [Id. 11/1547]
gschturu, Adj. sturm, schwindlig, betrunken [Id. 11/1495; Gr. 100]
gschturus, Adj.; trümmlig, wirr im Kopf [Id. vgl. sturm, 11/1495; IA, I/1776, 39]
Gschwäder, N. n.; leichtsinniges Mädchen [Id. 9/1751]
Gschwäderfittlo, N. n.; Zappelphilipp, wildes, ruheloses KInd
gschweiggu, V. tr.; einlullen, wiegen, schaukeln [Id. 9/1773]
gschwellu, V. intr. schwellen, vor allem im z gschwellu tüe = ein Holzgefäss ins Wasser einlegen, so dass es schwillt und damit dicht wird [Id. 9/821]
Gschwiija, N. f.; Schwägerin [Id. 9/1703]
Gschwäder, N. f.; liederliche, unseriöse Frau, vgl.: Fara, Schgüzza, Sola, Trooja [Id. 9/1751]
g(e)schwellu, V. tr.; schwellen lassen: z gschwällu tüe; ein Holzgefäss mit Hilfen von Schwellen wasserdicht machen [Id. 9/1821 ff.; IA I/1976, 38]
Gschwiija, N. f.; Schwägerin, miini Gschwiija heisst Evi, meine Schwägerin heisst Eva [Id. 9/1706; IA, II/1980, 35]
gschwint, Adj.; geschwind, rasch, eilig [Id. 9/1956], vgl. Sprachaltlas, Synonyma: Goms: gschwint; Saas: gschwint; Zermatt: schnäll; Ausserberg: schnäll; Lötschen: schnäll; Leuk: gschwint, hässig
Gschwirr, N. n.; Geschwür [Id. 9/2145]
Gschwischterliit, N. f. Pl.; Geschwisterleute
Gschwischterti, N. n.; Geschwister [Id. 9/2235]
gschwollu, Adj.; geschwollen
Gschwullscht, N. f.; Geschwulst [Id. 9/1848]
gsee, V. tr.; sehen [Id. 7/523], Sprachatlas
Gseick, N. n.; 1. Urin; 2. Regenguss [Id. vgl. seichen 7/141]
Gsell, N. m.; Geselle, Kerl [Id. 7/715]
gsetzt, Adj.; 1. gesetzt, fortgeschritten; 2. bedächtig [Id. 7/1628]
gsich, Pa.; schau mal an (Erstaunen) [Id, vgl. siehe, 7/524; Gr. 92], Sprachatlas, auch: lotz! lüeg!
Gsicht, N. n.; Gesicht, Antlitz [Id. 7/248]
Gsigg, N. n.; Rückstand beim Buttereinsieden [Id. 7/490], Sprachatlas
Gsottus, N. n.; 1. Gesottenes, 2. beliebtes Wintergericht
Gstäich, N. m.; Gestank [Id. 11/1125], Sprachatlas
gsunt, Adj.; gesund [Id. 7/1130], Sprachatlas
Gsuntheit, N. f.; Gesundheit
Gsurr, N. n.; Gesurr, Gesumme [Id. 7/1287]
güdligs, Adj. Durchfall haben [Id. 2/535]
Gudro, N. m.; Asphalt, Teer von franz goudron
gudronierru, V. tr.; alphaltieren von franz. goudroner
Güego, N. m.; 1. kleines Tierchen, Wurm, Käfer; mier isch an Güego über d Hand gluffu, mir ist ein Käfer über die Hand gelaufen 2. euphem. schwere Krankheit, z.B. Krebs; är het du Güego, er hat Krebs [Id. 2/160] vgl. ChäferChäfer, Sprachatlas,
Güet, N. n.; Gut
güet, Adj.; gut [Id. 2/535], Sprachatlas
Güete, N. m.; Appetit, an Güete, guten Appetit [Gr 101]
Güetsach, N. f.; das Bessere erwischen, Güetsach ha, [Id. 7/122]
güetsach, Adv.; begründet sein, auf des besseren Seite sein
Güetsch, N. n.; Bonbon, Süssigkeit, von franz. Bonbon, Zuckerli (Saas), Ponggi (Ausserberg); Güetsch (Lötschen), Bomobo (Leuk); Sprachatlas; vgl. Liste der Synonyma
güete, V. unp.; bessern [Id 2/555]
Ggufa, N. f.: Stecknadel [Id. 2/607], Sprachatlas
Gufer, N. n.; 1. einzelner Stein; 2. Gufer, Geröllhalde [Id. 2/132], Sprachatlas; Flurname: Geröll, Schutt; mit Steinen überdecktes, unfruchtbares Gelände: Dischtergufer, Guferachra. vgl. Giggufer
[(631/129) Id. 2/132; Zinsli, NG S.568; Zi 35]
guferaalt, Adj.; steinalt [Id. 1/205]
guferhert, Adj.; steinhart [Gr. 92]
ggufinu, V. tr.; mit der Nadel anstecken
gguffiinigu, V. intr.; gaukeln, Spass treiben, Grimmassen schneiden [IA, II/1980, 35] vgl. Ggöüggol und Ggulaars,
ggufru, V. tr.; werfen, Steine werfen [Id. 2/132], Sprachatlas, Synonyma
Gugger, N. m; I. Kuckuck; II. Schaf mit engen nach vorne gerichteten Hörnern
Guginaada, N. f.; erscheint praktisch nur im Plural: Guginaade, Dummheiten, Spässe, Scherze; das het hiitu bar Guginade im Chopf, der hat heute nur Dummheiten im Kopf [Id. vgl. gügenade(n) = foppen, hänseln, 2/160; IA I/1980, 43]
güggs, Interj. Unsinn-, Schallwort; in der Formulierung no güggs no gaggs, bedeutet es = nichts, überhaupt nichts
Güggs, N. m.; Schnaps [Id. 2/198]
Guggsa, N. f.; windiger Schneefall, Schneesturm [Id. 2/571]
guggsu, V. intr.; windig Schneien, beim Schneefall stürmen Id. 2/572]
Guggulüüsch, N. m,; Keuchhusten von franz. coqueluche, Sprachatlas
Gugus, N. m.; 1. Unsinn [Gr. 101]; 2. Spiel, Versteckspiel [Id. 2/191]
ggugguus, Interj.; kuckuck!
Guggwäärggi, N. n.; Zwerg, Gnom, wsdt. Eigenwort [Id. vgl. ge-twerg: 14/1831]
ggujonnierru, V. tr.; schikanieren, plagen, vom Frz. couillon [Id. 3/191; AI. I/1983, 37]
Gula, N. f.; Ball [Id. 2/220]
Ggulaars, N. n.; ds Ggulaars triibu; Gauklertum, Spass treiben, wir immer im Zusammenhang mit "treiben" verwendet; äss tüet mit de Junginu Ggulaars triibu, er spasst, gaukelt mit den Kindern rum [II/1980, 35] vgl. auch Ggöüggul triibu
ggulaarschig, Adj.; langsam, säumig
ggulaarschu, V. intr.; eine Arbeit langsam verrichten, säumen (Törbel); das tüet nummu umanandreggulaarschu, das trödelt nur herum [Id. 2/170; IA, II/1980, 35] vgl. lamaarschu
Gulli, N. n; Ablaufrinne, Gosse
Gullideckil, m; Abflussschachtdeckel
Gummi, N. m.; 1. Gummi, Kautschuck; 2. Reisender, Hausierer (von frz. commis voyageur); das Seili häni d letschtu Taga va na ma Gummi abköüft, das Seil habe ich die letzten Tage von einem Handlungsreisenden abgekauft [Id. 2/309; IA, II/1980, 35]
Gump, N. m.; Sprung [Id. 2/311]
Gumper, N. m.; Hüpfer, kleiner Sprung [Id. 2/311]
gumpu, V. intr.; springen, hüpfen [Id. 2/312]
Gunterbändler, N. m.; Schmuggler von frz. conterbande [S. F.]
Gunterfeeter, N. m.; Fotoapparat, vom frz. contrefair, nachbilden, vgl. Konterfei
Gunterääri, N. n.; Gegenteil, frz. le contraire
Guntil/Guntol, N. m.; Guntel, eiserner, pflockartiger Keil durch dessen dickeres Ende ein eiserner Ring geht, an welchem eine Kette oder ein Seil befestigt wird, um gefällte Baumstämme fortzuschleifen, in deren Kopfende er getrieben wird [Id. 2/381; IA, II/1980, 36], Sprachatlas
Guntermeeter, N. m.; Vorarbeiter; franz. Lehnwort: contrmaître = Vorarbeiter, Polier [T. Lagger]
Ggunto, N. m.; 1. Konto, Bilanz; das geit uf miinu Ggunto, das ist meine Schuld, geht auf mein Konto; 2. letzten Endes; z letscht dum Ggunto hescht du no rächt, letzen Endes hast du noch recht; 3. Laune; ds Joosi ischt hiitu güeter Ggunto, der Josef ist heute guter Laune [Id. 3/376; IA, II/1980, 35]; 4. Teich, Seelein vgl. auch Glunto [Id. 2/384; IA, II/1980, 36]
gunnu, V. tr.; gönnen [Id. 2/332]
Ggupee, N. n.; Bahnabteil von franz. coupé, Halbkutsche
guraschiert, Adj.; mutig, selbstbewusst, kuraschiert von franz. courage
Gurgil, N. m.; Gurgel, Halspartie [Id. 2/418]
gurglu, V. intr.; 1. gurgeln, unter Gurgelgeräuschen die Flüssigkeit im Mund bewegen; 2. trinken, saufen [Id. 2/418]
Güego, mir fürchte vor diesem Käfer ; 2. schwindeln, mier grüüsot am Niwäärch, mir wird am Neuwerk (sehr exponierte Wasserleite aus dem Baltschiedertal) schwindlig [Id. 2/808]
Guginaade, N. f.; nur Pl. Dummheiten, Spässe, Schalk [Id. vgl. gügenaden = foppen, höhnen 2/160]
Guggsa, N. f.; Guxe, beissender Schneewind, [Id. 2/571]
Gunscht, N. f.; Gunst
Guri, N. n.; Kauz, komischer Kerl [Id. 2/411]
Gurka, N. f.; Gurke
Gurra, N. f.; Lausmädchen [Id. 2/409]
Gurt, N. m.; Gurt
Ggusch, N. m.; Kautsch, Sofa von franz. couche
Guscht, N. m.; Gust, Geschmack [Id. 2/492]
guschtig, Adj.; schmackhaft [Id. 2/493]
Gguschbett, N. n; Couchebett
Guscht, N. m. Geschmack, Geschmacksinn, von ital. gusto [Id. 2/492]
guschtig, Adj.; schmackhaft, von Gusto = der Geschmack [Id. 2/493], Komp. guschtiger; vgl. guschthaft
Güsil, N. m.; Abfall [Id. 2/473]
Gusler, N. m.; schlechter, angemachter Wein, Pikeewein vgl. Pigge [vgl. Ableitung zu guslu, Id. Bd. 2/474; Gr. 93]
guslu, V. intr.; herumstöbern, wühlen, suchen [Id. 2/474]
Ggusiina, Ggusiine, N. f.; Base, aus dem franz. cousine, früher: Neptissin, Sprachatlas, heute: Basi, oder Ggusiina
Ggüti, N. n.; Sackmesser [Id. 2/532], franz. Lehnwort: couteau=Messer
Güütscha, N. f.; 1. Kutsche; 2. wackelig, z.B. Bett
Güütschi, N. n; Ausziehbett, Schubladenbett [Id. 2/563/4]
güütschnu, V. tr.; kutschieren, mit der Kutsche fahren
Guttra, N. f.; Glas-Flasche, [Id. 2/532]
Guttruputzer; Flaschenbürste, N. m. [Id. 4/2025]
Guttruwii, N. m.; Flaschenwein, im Gegensatz zum schlechteren Fasswein, Alltagswein
guttschierru, V. intr.; kutschieren, zurechtkommen, überleben: schii mägunt grad a soo z guttschierru, sie kommen eben so durch [Id. 2/656]
Gutz, N. m.; kleine Menge Flüssigkeit; einmaliger Ausguss, Schwall [Id. 2/582], vgl. auch Schwadjeta
Guxa, N. f.; stürmisches Schneien [Id. 2/571],
guxu, V. intr.; stürmisch Schneien [Id. 2/571], Sprachatlas
gvätterle, V. int. teilw. reflexiv; spielen, die Zeit vertreiben; [Id. 1/1130! vgl. Sprachatlas, Synonyma: Goms: gvätterle; Saas: puppje; normal: vertwellu
gvierts, Adj.; viereckig [Id. 1/925]
gwagglu, V. intr.; wackeln [Id. 15/977]
Gewäggs, N. n.; Gewächs [Id. 15/314]
Gwaggsus, N. n.; Erwachsenes
gwaggsus, Adj.; erwachsen, gewachsen [Id. 15/1291]
Gwaalt, N. f.; Gewalt
Gwaalthaber, V. m.; Gewalthaber, Vorsteher, Amtsinhaber eines Regierungsamtes [Id. 2/927]
gwändli, Adv.; gewöhnlich [Id. 16/300]
gwännu, V. intr.; gewöhnen [Id. 16/279]
Gwant, N. n.; Kleider, Kleidung; Mu kchännt du Vogol am Gsang und du Mänsch am Gwant. Man erkennt den Vogel am Gesang und den Menschen am Gewand. ...uss dum Gwant fallu, aus den Kleidern fallen, abnehmen, abmagern (SV, Sprichwort, 39, X) [Id. 16/374,3] Sprachatlas
Gwantschaft, N. m; Kleiderschrank [Id. vgl. Schaft II 8/400]
Gwantwäsch, N. f; Kleiderwäsche, vgl. Wäsch [Id. 16/2108]
Gwäär, N. n.; Gewähr, Zusicherung [Id. 16/998]
gwäärtigu, V. intr.; gewärtigen, erwarten [Id. 16/1617]
Gwäsch, N. n; Schweinefutter [Id. 16/2084,2b]
Gwäschtrichter, N. m; Futtertrichter
Gwäschtrogg, N. m; Futtertrog für Schweine, Sprachatlas
Gwäss, N. m.; 1. Name einer alten Rebsorte, gouais blanc; 2. Wein aus der genannten Rebsorte, übh. einfacher, eher saurer Landwein [Id. 16/1855;IA, I/1976, 39]
Gwätsch, N. m.; 1. etwas Grobes, Ungehobeltes, auf Sachen und auf Menschen übertragen; wele Gwätsch va ma Gablustill, ... va ma Frowwi, welch ein Ungetüm von einem Gabelstiel, ... von einer Frau; 2. Schneematsch [Id. 16/2353; IA, II/1980, 35]
Gwätt, N. n.; Eckverkämmung, Balkenverbindung [Id. 2/1264]
gwättu, V. tr.; wetten, Balken verkämmen; einen Blockbau ausführen [Id. 16/2241]
Gwelb, N. n; Gewölbe, Decke [Id. 15/1409]
Gweegts, N. n.; das Gewogene, das Abgemessene, vgl. Sprichwort: Gweegts und Gmässus ischt bald gässus. Gewogenes und Gemessenes ist bald Gegessen.
Gwerr, N. n.; Gewehr [Id. 16/918]
Gwicht, N. n; Gewicht, Mass [Id. 15/424]
gwichtig, Adv.; gewichtig, wichtig machen, sein [Id. 15/442]
Gwichtstei, N. m; Gewichtstein bei der Waage
Gwirbi, Gwirb, N. f.; Standfestigkeit, Stanfestigkeit, Beweglichkeit; ich ha kchei Gwirbi mee, ich bin unbeweglich, nicht trittsicher [Id. 14/1152; IA, II/1980, 35]
gwirbig, Adj.; standfest, beweglich; das ischt an gwirbige Siech, das ist ein beweglicher Kerl [Id. vgl. 16/1152; IA, II/1980, 35]
gwiss, Adv.; gewiss, sicher [Id. 16/2028]
Gwissheit, N. f.; Gewissheit [Id. 16/2038]
Gwissu, N. n.; Gewissen [Id. 16/2061]
Gwoheit, N. f.; Gewohnheit [Id. 16/290]
gwoont, Adv.; gewöhnt [Id. 16/286]