faa, V. 1. tr. fangen; 2. Fangen spielen; faa (Goms); tschüpis (Saas); tschafüüsu (Zermatt); Tschäggo löüfu (Ausserberg); tätschu (Leuk) Sprachatlas, vgl. Liste der Synonyma; 3. intr. gerinnen [Id. 1/716]
Fachji, N. n.; 1. Gartenbeet; 2. Rosenkranzzeile [Id. 1/660] vgl. Ziila, vgl. Synonyma
Fäcko, N. m; 1. Flügel, meist Plur. Fäcke; Redensart: d Fäcke stutzu, die Flügel stutzen; 2. Türflügel, Fettich[Id. 1/72
fädrig, Adj.; federig, unruhig
fäädrig, Adj.; letzjährig [Gr. 75]
Fäd, N. m.; schwieriger, schwindliger Fusspfad [Id. 1/670]
Fädi, N. n.; dünner, kurzer Faden [Id. 1/672]
Fado, N. m.; Faden [Id. 1/672], Sprachatlas, vgl. Fädi
Fäderläsu, N. n.; Ferdelesen, Umstände ... kcheis Fäderläsu machu [Gr. 75]
fäderliech, Adj.; federleicht
Fädra, N. f.; Feder; . Bestandteil der Hautbekleidung und der Flugorgane der Vögel; 2. Bettfeder, PI. = Federbett; 3. Schreibfeder4. Samenhaare an Pflanzen; 5. «Fëderli»: gemeine Siegwurz, gladiolus communis; 6. Rippen- od. Schwanzstück des Fleisches von vierfüssigen Tieren; 7. Spannholz auf der Mauer, über welches die Balken gelegt werden; 8. der mit dem Hobel erstellte Grat an der Längsseite von Brettern, welcher je in die Nut eines angefügten andern Brettes passt [Id. 1/677]
fäädrig, Adv.; letztjährig; ds fäädrig Chalp, das letzjährige Kalb, das Fardel [Id. 1/1019] vgl. auch fääru
Fädrig, N. f.; Federung [vgl. Id. 1/679]
fädrig, Adj.; gefedert, vgl. gfädrot
fädru, V. intr.; federn [Id. 1/679]
fadugrat, Adj.; fadengerade, direkt: fadugrat eine uf d Schnura, direkt eins auf die Schnauze
faduschiinig, Adj.; 1. dünnes, durchgeriebenes Tuch; 2. durchschaubar wörtl. Tuch, übertragen z.B. an faduschiinige Üssret, eine fadenscheinige Ausrede [Id. 8/832]
Fäger, N. m.; Feger, Windfang: an luschtige Fäger, eingenartiger Kerl [Id. 1/687]
Faggsa; N. f.; vgl. auch Faxxa ; 1. Grimasse [Id. 1/1142]; 2. Wildgras [Id. 16/1784]
8], Sprachatlas
Fädra, N. f; Feder
Fäger, N. m.; Feger, Kerl, Mann [Id. 1/647]
Fagete, N. f. Pl.; Abfall, der beim Wannen des Getreides anfällt, auch die Überreste, die im Winter beim Heutransport in der Scheune zurückbleiben; ich ha an Tschifreta Fagete fer z strewwinu gibrüücht; ich habe einen Tragkorb voll "Fagete" zum Streuen gebraucht [Id. vgl. Fegeten, was sich zusammenwischen lässt 1/688; IA II/1979, 42]
Fäägg, Fääggi, N. n.; 1. Schwein, Ferkel, 2. schmutziges Kind [Id. 1/712]
Fägnäscht, N. n.; Zappelphilipp, Fegnest; Kind, das nicht ruchig sitzen kann [Id. 4/838]
Faggsa, N. f.; Büschel des Borstengrases [Id. 1/655]
Fääld, N. n.; Feld [Id. 1/806], Sprachtatlas
Falg, N. m.; hohe Bodenfeuchtigkeit, nach einem tüchtigen Landregen oder nach gründlichem Wässern, deer bitz Rägo heit kchei güete Falg ggä, das Bisschen Regen gibt zu wenig Feuchtigkeit [Id. 1/808]
falgu, V. tr.; bewässern [vgl. Id. 1/808]
falsch, Adj.; 1. falsch; 2. unehrlich, hinterlistig [Id. 1/815]
Falschi, N. f.; Hinterlist, Unehrlichkeit, Untreue [Id. 1/816]]
fäin, Adj.; 1. fein, flott; 2. zart, zierlich [Id. 1/835]
Fäcko, N. m.; Flügel, Fittig [Id. 1/728]
Fääldschmitta, N. f.; Feldschmiede [Id. 9/1032]
Falg, N. m.; Erdfeuchtigkeit nach einem Nachhaltigen Regen, äs het an scheene Falg gigä, es hat einen anhaltenden Niederschlag gegeben [Id. 1/808]
falgu, V. tr.; bewässern, befeuchten [Id. 1/808]
Fälgurat, N. n; Felgenrad, Mühlrad
Fäll, N. n.; Fell [Id. 1/770]
Fall, N. m.; Fall, Flurname: Abhang; Übergang von flachem zu steilem Gelände, Abbruch, z.B. Widerfald, nödlich Ried-Brig, wo das Gelände wieder steiler wird, also «wieder fällt». [(643/129) Id. 1/734]
Falla, N. f.; 1. Falle, z.B. Müüsufalla, Mäusefalle: 2. Türklinke, Tirrfalla, Türfalle; 3. Falltüre; 4. Aussehen, Eindruck, an trüürige Falla machu, einen schlechten Eindruck machen [Id. 1/747]
Faalta, N. f.; Falte [Id. 1/817]
Fallchappa, N. f.; Fallkappe, dickwattierte Fallmütze, wurde Kinder und Epileptiker (ds Fallu) zum Schutz angezogen [Id. 3/389]
Falltiri, N. f; Falltüre [Id. 13/1389]
Fältscha, N. f.; Gertel, Hippe, vgl. Pfältscha [Id. 1/817], Sprachatlas
faaltu, V. tr.; falten [Id. 1/819]
fallu, V. intr.; fallen, sagen wir gar nicht, vlg. kchiiju, umkchiiju
Fallu, N. n.; Epilepsie [Id. 1/751]
fälu, V. tr.; 1. fellen, enthäuten, schälen; 2. vor allem als Partizip 2, zerstören, kaputt machen, vor allem bei Spielzeugen oder mechanischen Geräten,; jetz hescht mer das Puppi gfälot, jetzt hast du mir das Spielzeug kapput gemacht [Id. vgl. fallen 9, 1/759]
falu, falw, Adj.; Farbe, falb [Id. 1/823]
Fälwa, N. f.; Spelze, wird praktisch nur im Pl. Fälwe gebraucht; ausgedroschene Ähren [IA II/1976, 36]
faam, Adj.; schwach, weich, eine Lehre im Bauch; mier ischt faam, ich fühle mich schwach, (vermutlich vom lat. fames = Hunger), faam, liis und weich haben alle dieselbe Bedeutung [IA II/1979, 42]
Faamolli, N. n.; eine hagere, schmächtige Frauenperson [IA II/1979, 42], ist sie zusätzlich noch gross, nennt man sie eine Hangilla [IA II/1979, 42]
fämmjolu, V. intr.; herumfuchteln; tüe nit mit diim Fingerli mier vor der Nasa umanandre fämmjolu, fuchtle nicht mit deinem Finger vor meiner Nase herum [IA II/1979, 42]
Faamolli, N. n.; hagere, schmächtige Weibsperson [IA II/1979, 42]
Fänchil, N. m.; Fenchel [Id. 1/845]
Fändli, N. n.; Fähnchen, Wimpel [Id. vgl. Fahne 1/828]
Fangilla, N. f.; vgl. Pfangilla, geronnene, "gefangene" Milch (Käsen) [Id. 1/859]
Fänner, N. m.; Venner, Fahnenträger [Id. 1/831]
Fano, N. m.; Fahne [Id. 1/828], Sprachatlas
Fantascht, N. m.; Phantast [Id. 1/875]
Fantaschtigi, N. f.; Unart [Gr. 76]
fantaschtisch, Adj.; 1. fantastig, schön: 2. irr, krank [Id. 1/875]
Fantasii, N. f.; Phantasie
fantasierru, V. intr.; phantasieren
Faara, N. f.; liederliche, unseriöse Frau, (hier von "fahren" = unsteter Lebenswandel, herumfahren) vgl.: Fara, Gschwäder, Schgüzza, Sola, Trooja [Id. vgl. faren 1/888]
fäärbu, V. tr.; färben [Id. 1/990], Sprachatlas
faarig, Adj.; unstet, unausgegliechen [Id. 1/902]
Fäärli, N. n.; Schwein [Id. 1/921] Suww, Moora [Id. 4/377], Sprachatlas, vgl. auch: Suww, Fäärli, Ggoschi, Fäärlimoora [Id. 4/378], Muttersau; weli Saumoora, welch ein unordentlicher (weiblicher) Mensch
fäärlinu, V. tr.; ferkeln, Schweine gebären , Sprachatlas
Fäärschi, V. n.; Ferse [Id. 1/1022], Sprachatlas
Faart, N. f.; Fahrt [Id. 1/1026]
Faaru; N. m.; Maikäfer, Meiechäfer (Goms); Äängrich (Ausserberg); Faaru (Leuk) Sprachatlas, vgl. Synonyma
fääru, Adv.; letztes Jahr, voriges Jahr [Id. 1/1019], Sprachatlas
Färrich, N. m; Gehege, Verschlag, Flurname: Pferch; eingefriedeter Platz
für das Vieh, besonders zum Besammeln der Schafe undzur Schafseheide: Fäärchu, Färichwald. [(638/129) ld. 5/1174.; Zinsli, NG S. 564)
Fäärli, N. n; Schwein; We mu welle sitzu mit de güetu Bitzu, miesse mu nit mässu, was as Fäärli mäge gfrässu. Wenn man will sitzen bei den guten Bissen, muss man nicht messen, was ein Schwein fressen mag. ...gaa wie dum Fäärli an Triichja; passen wie der Sau eine Treichel (SV, Sprichwort, 138, VIII); [Id. 1/249]
Fäärlimälchtra, N. f; Futtergefäss für Ferkel
Fäärlimoora, N. f.; Muttersau, Sprachatlas
Fäärlimüelta, N. f; Schweinemulde, Schlachtmulde
Fäärlistiija, N. f; Schweinestall
Fäärlitrogg, N. m; Futtertrog, Schweinetrog
Fäärlitrogji, N. n; Futtertrog für Ferkel
Fäärschi, N. n.; Ferse [Id. 1/1022]
Fäärlimüelta, N. f; Schweinemulde, Schlachtmulde, vgl. Schwiimüelta [Id. 4/216]
Fartel, N. n.; Kalb, einjähriges Rind [Id. 1/995]
faaru, V. tr.; fahren [Id. 1/888], Sprachatlas
fääru, Adv.; letztes Jahr [Id. 1/1019]
Fäärschi, N. n.; Ferse [Id. 1/1022], Sprachatlas
Fäärschina, N. f.: Ferse [Id. 1/1022]
faaru, V. intr.; 1. fahren; 2. eine Pflanzentrieb, z.B. Reben in Erde einlegen und damit weiterziehen [Id. 1/888], vgl. auch firchefaaru, Sprachatlas
Fäsa, N. f.; Hülle der Bohnen oder Erbesen, Sprachatlas
Fäscht, N. n.; Fest [Id. 1/1115], Sprachatlas
Fäschscha, N. f.; Reisigbündel [Id. 1/1098], Sprachatlas
Fäschscha, N. f.; Reisigbündel (Eschenreisig), die gedörrt wurden und zusammen mit Heu dem Vieh verfüttert wurde [Id. 1/1038]
fäschschu, V. tr.; (Eschen)reisige schneiden; die Reisige werden im Laub geschnitten, zu Bündel gebunden und gedörrt an das Schmalvee, Kleinvieh verfüttert [vgl. Id. 1/1098]
Fassji, N. n; Fass,Weinfass
Fasslaager, N. n; Fasslager
Fasstirli, N. n; Fasstüre
fäsu, V. tr.; Bohnen oder Erbsen aus ihrer Hülle entfernen [Id. 1/1064], auch abfäsu
Fassung, N. f.; Form, Aussehen, das het doch kchei Fassung, das geht so nicht, sieht schlecht aus aus franz. facon
fäsu, fäsu, gfäsot, V. tr.; Boone fäsu, Bohnen rüsten, Spitz und Ende abschneiden und Nahtfaden entfernen; Fäden ziehen [Id. 1/1064]
fatt, Adj.; fade, zu wenig gesalzen [Id. 1/672], Sprachatlas
Fätterra, N. f.; Käseform aus einem gedrechselten Holzstück [Id. 1/1132] vgl. Vätterra
Fätterruchees, N. m.; Vetternkäse, Käse der mit einer Fättera hergestellt wurde [Id. 3/506]
Fatscha, N. f.; grimmiges Gesicht, Grimasse [Gr. 76], aus dem Ital. faccia = Gesicht
fätzlu, V. intr.; fuchteln, vgl. auch umanandrefätzlu, herumfuchteln [Gr 79]
Faxxa; N. f.; vgl. auch Faggsa ; 1. Grimasse [Id. 1/1142]; 2. Wildgras [Id. 16/1784]
feimmu, V. tr.; abrahmen, Milch abrahmen [Id. 1/825]
feeldru, V. tr. Holzstämme ziehen [Gr. 75]
feellu, V. intr.; fehlen
fellu, V. tr.; fällen[Id. 1/758]
fellig, Adj.; ziemlich (von völlig), meist als Verstärkung eines Adjektivs: fellig richtig, fellig falsch; aber auch als reines Adjektiv: a(n) felligi Chüüscht, eine ziemliche Kunst [Id. 1/785; IA, II/1976, 36]
Fenster > Pfeischter
Feenno, N. m.; Föhn, warmer Südwind [Id. 1/843] an diesem Wort, zeigt sich gut, wie sich das Walliserdeutsche entwickelt hat, den Wind gibt es schon seit urzeiten, darum wir das "öö" in "ee" umgelautet; den Hartrockner haben wir erst in neuester Zeit übernommen, darum sagen wir dem heute Föön
feisst, Adj. feisst, fett [Id. 1/1071]
Feissti, N. f.; 1. Fett, Fettigkeit, Fett am Boden; Fettleibigkeit; 2. Arzenei, Creme, Salbe vgl. Murmoltufeissti [Id. 1/1073]
Fecki, N. f.; Eichmass, Eichmarke an Flaschen [Id. 1/728]
fecku, V. tr.; eichen; meine Mutter sagte immer, wenn man das Teller nicht leer ass: so gfeckts ischt mu nit [Id. 1/726], Sprachatlas
fellu, V. tr.; fällen [Id. 1/748], Sprachatlas
feennu, V. intr.; Föhnwind blasen, vgl. föönnu, Haare trocknen [Id. 1/845]
Feisste Froontag, N. m.; Fetter Donnerstag, Fasnachts Donnerstag
ferrächtsch, Adj.; für immer, für richtig, des Rechtes wegen [Gr. 77]
ferbotsch, Adj.; scheinbar, zum Schein [Gr. 77]
ferggu V, tr.; 1. schleppen, tragen; 2. die Kuh zum Stier führen, vgl. züelaa [Id. 1/1001]
ferì, Adv.; Betonung auf dem "i"; hinein, herein [Gr.77]
Fert, N. f. Fuhre, Ladung, [Id. 1/1038]; ein stehender Ausdruck ist: nit der Fert, das lohnt sich nicht, das ist keine Fuhre wert.
fertig, Adv.; fertig, zu Ende sein
fertigu, V. tr. 1. etwas herstellen, fertigen; 2. jmd. fertig machen, niedermachen, verspotten [Id. 1/1002]
fertwellu, V. intr. spielen [Id. 14/1812] vgl. vertwellu
Feeschscha, N. f.; 1. Wickelband, Verband, Stabilisierung einse gebrochenen Glieds; 2. Wickelband beim Neugeborenen, Nabelband, Nabilbant [Id. 1/1097]
fescht, Adv.; fest, stark, sehr [Id. 1/1118], Sprachatlas
Feschtigsgrabo, N. m; Festungsgraben
feeschschu, V. tr.; einbinden, Wundberband anlegen [Id. 1/1097]
Fetsu, Fetsucht, Tseicha, Fetseicha, N. f.; Scheide bei der Kuh [Rübel, 22]
fii, 1. Adj.; fein, zart [Id. 1/835]; 2. ziemlich, dass ischt fii an nätte Kärli, (ironisch) dass ist mir ein feiner Kerl = ein Lumpenhund
Fiaschgga, N. f.; Strohflaschem, Korbflasche, Ciantiflasche; ital. fiasco
fiecht, Adj.; feucht [Id. 1/669]
Fiechti, N. f.; 1. Feuchtigkeit; 2. kleine Menge Flüssigkeit: ich ha numm an Fiechtig gitrüüchu, ich habe nur ganz wenig getrunken [Id. 1/670]
Fiela, N. f.; Feile [Id. 1/779]
fielu, V. tr.; feilen [Id. 1/779]
fientschgu, V, intr. kratzend etwas hin und her bewegen, z.B. Geige spielen oder mit einer stumpfen Säge Holz sägen.
Fiergeiss, N. f.; die führende Geisse, Anführer, Anstifter [Id. 2/462]
Fieri, N. f.; im Gange sein = uff der Fieri, auf der Fuhre, dem Fuder sein [Id. 1/986]
Fientschger, N. m.; 1. schlechter Geiger; 2. Bastler, schlechter Arbeiter
fientschgu, V. tr.; 1. Geige spielen; 2. schlecht Arbeiten, z.B. sägen, hobeln... [Id. vgl. 1/876]
Fieraabu, N. m.; Feierabend
Fiertag, N. m; 1. Feiertag, Marienfeste oder das Fest eines Heiligen, z.B. Kirchenpatron, an denen die Arbeit ruhte; früher gab es jede Menge dieser Feiertage, z.B. Dreikönigsfest (6. 1.), Peter und Paul (29.6), heute sind nur noch ein paar wenige übrig geblieben. 2012 sind im Wallis christliche Feiertage: St. Josef (19.3 fix), Auffahrt (17. 5. fliessend), Fronleichnam, Herrgottschtag (17. 6. fliessend), Maria Himmelfahrt (15. 8. fix), Allerheiligen (1.11. fix), Maria Empfängnis (8.11. fix) 2. Fiertaga, die Tage mit der Alpabfahrt mit Waschen, Prämierung und Scheren der Schafe (um den 22. September, Fest des Hl. Mauritius = Landespatron des Wallis) [Id. 12/830]
ze Fiertagu, Stehende Formel für die Tage um den 22. September (St. Mauritius); an diesen Tagen wurden die Schafe von der Alpe geholt
Fieri, V. f.; 1. Fuhre; 2. Plan, Absicht: eppis uf der Fieri ha, etwas planen [Id. 1/986]
fierrig, Adj.; sättigend, nahrhaft [Id. 1/976]
fierru, V. tr.; 1. führen; 2. nahrhaft sein, sättigen [Id. 1/974]
fiesslu, V. intr.; füsseln, zappeln, mit den Füssen strampeln [Id. 1/1096] Sprachatlas, vgl. Lister der Synonyma: fiessle (Goms); fiesslu, tschaagnu (Saas); schüenu, fiesslu (Zermatt), fiesslu, tschaagnu, tscheblu (Ausserberg), fiesslu (Lötschen); tschaagnu (Leuk)
Fietri; N. f.; 1. Futter; 2. Kleiderfutter; 3. unterlegen sein, du bischt dem nit Fietri, du bist dem weit unterlegen, bei weitem nicht gewachsen [Id. 1/1139]
fiertäglich; Adj.; feiertäglich, festlich
fietru, V. tr.; 1. fütter, zu Fressen geben; 2. essen, fressen; 3. füttern (Kleider), bei Kleidern das Futter anbringen [Id. 1/1139]
Fiidi, Fiide, N. n.; Fadennudeln [Id. 1/681]
Fiiga, N. f.; Feige [Id. 1/688]
Figifägi, N. n.; 1. Hin- und Her, i; 2. unruhige Person; 3. freier Zug zwischen zwei Mühlen beim Mühlespie; vgl. Rigifäg. [Id. 1/688]
figgu, V. tr.; 1, reiben; 2. derb vögeln, den Beischlaf ausüben, 3. jdn ärgern, afiggu [Id. 1/713]
figureetlu, -tlot, V. tr.; herumhantieren
fiin, Adj.; 1. fein; 2. lieb, brav [Id. 1/835]
Fiili, N. f.; 1. Faulheit: 2. Fäulnis; 2. Schlafbedürfnis, Müdikeit [Id. 1/792]
fiine, Adj.; brav, ruhig
fiinu, V. intr.; ruhig werden, beruhigen [Id. 1/837]
Filter, N. n.; Filter
filtrierru, V. tr.; filtrieren, seien
Finanze, N. Pl.; Finanzen
finzanzierru, V. tr.; bezahlen, finanzieren
Fint, N. m.; Feind [Id. 1/846]
Finger, N. m.; Finger, We mu de Liit der chlei Finger git, welluntsch di ganzi Hant. Gibt man den Leuten den kleinen Finger, wollen sie die ganze Hand. Miessigi Fingra macht as seers Hindra. Müssige Finger (keine Arbeit, Faulheit) macht einen versehrten Arsch. ... der falsch Finger verbinnu, den falschen Finger verbinden (etwas falsch machen, sich verschätzen); ... eppis nit us de Fingra bringu, mit einer Arbeit nicht vorwärts kommen (SV, Sprichwort, 65, 110, VIII). [Id. 1/861]
Fingerhüet, N. m.; Fingerhut
fingerlu, fingerlinu, V. intr.; betatschen, herumfingern, übergriffig werden [Id. 1/865]
finnu, finnu, gfunnu, V. tr.; finden [Id. 1/847]
Fiir, N. n.; Feuer [Id. 1/940]
Fiirbodo, N. m; Feuerboden, Feuerstelle
firche, Adv.; heraus, hervor
firchefaaru, V. tr.; mit dem Vieh weiterziehen, Sprachatlas
Firchefaaru, N. n; Zügeln, den Stall wechseln (Vieh)
Fiirchessil, N. m; Feuerkessel
firchtu, firchtu, gfirchtot, V. tr.; fürchten [Id. 1/993], Sprachatlas
fiirheiss, Adj.; brandheiss, sehr heiss [Id. 2/1687]
Fiirholz, N. n.; 1. Streichholz, Zündholz; 2. leicht brennbares, mit Harz getränktes Anzündholz [Id. vgl. 2/1264]
Fiirhüss, N. n; Feuerhaus, Küche [Id. 2/1707], vgl. auch: Chuchi, Sprachatlas
fiirlinu, fiirlinu, gfiirlinot; V. tr.; mit dem Feuer spielen, zündeln [Id. 1/952], Sprachatlas
Fiirloch, N. n; Feuerloch, Ofenöffnung
Firmig, -ige, N. f.; Firmung
firmu, firmu, gfirmot, V. tr.; firmen [Id. 1/1015], Sprachatlas
Fiirmüüra, N. f; Feuermauer
Fiirrüm, N. m; Feuerraum, Feuerstelle
fiiru, V. intr.; feuern, einfeuern, heizen [Id. 1/948], Sprachatlas, vgl. heizu (Leuk) Synonyma
fiis, Adj.; 1. dünn; 2. fromm, sittsam, brav, an fiini Froww, eine brave Frau [Id. 1/835]
Firscht, N. f; First, Giebelbalken [Id. 1/1023], Sprachatlas
Firschtlegg, N. n; Firstlage, oberste Dachplattenlage
Firschtstuba, N. f; Firststube, Dachstuhl
Fiirtiifil, N. m.; Feuerteufel, Pyromane
fiirwäärchu, V. intr.; feuerwerken, mit dem Feuer spielen [Id. 16/1196]
fiiwoll, Pa.; ja, klar, wahrlich, Bestätigung, Zustimmung, dass ischt fiiwoll an fleete Göüch, der ist wahrlich ein ein immenser Trottel [Id. 15/1361]
Fiirzig, N. n.; Feuerzeug
Fili, N. n.; Fohlen [Id. 1/795]
filinu, V. tr.; ein Fohlen gebären [Gr. 78]
fillu, V. tr.; füllen [Id. 1/793]
finnu, V. tr.; finden [Id. 1/847], Sprachatlas
Finta, N. f.; Finte
firchterli, Adj.; fürchterlich
firchtu, V. intr.; fürchten [Id. 1/993]
Firlifanz, N. m.; Firlefanz, Unsinn [Id. 1/1014]
Firmig, N. f.; Sakrament der Firmung vgl. Chrismu
firmu, V. intr. das Sakrament der Firmung bekommen; tr. das Sakrament spenden [Id. 1/1015]
Firscht, N. f.; First, Tragbaum der Dachkonstruktion [Id. 1/1023]
firunaa, Adv.; Zusammenzug aus vorher und nachher; sonst; firunaa hescht settige Sache öü nix naagfreegt, sonst (vorher und nacher) hast du dich um solche Sachen auch nicht gekümmert [IA II/1979, 42]
Fischji, N. n; Fischel, Getreidemass [Id. 1/1109; IA II/1976, 36] vgl. Napf = 1/10 Fischji, Sprachatlas
Fiissil, N. m.; dünne Schnur, Fiissilschnüer, Fieselschnur [Id. vgl. Fisel II, am ehesten noch pt. 6. klein, schmächtig; passt aber auch zu Fisel Pt. 1, Spitze von Ruten, wurde doch am Geisselende eine solche Schnur befestigt, vgl. Fiselruete = Zuchtrute; 1/1075; IA II/1979, 42]
Fischilla, N. f.; Zigerstockform aus Holz, in der Fischilla heintsch du Ziger gitrickt, in der Fischchenform haben sie den Zieger ausgepresst; vgl. Fischji [Id. 1/1108]
fisierlich, Adj.; heikel, verwöhnt [Id. 1/1078] vgl. visierlich
Fisierlichi, N. f.; Geziertheit, Empfindlichkeit
fiischter, Adj.; finster; Fluname: finster, dunkel; bezeichnet einen Ort zusätzlich alsdunkel, düster: Fiischterwald, Fiischterschlüecht [(644/124),Sprachatlas ld. 1/873],
Fiischtri, N. f.; Finsternis [Id. 1/873]
Fiissel, N. m.; Bindfaden vom franz. ficel; meist in der Verdoppelung Fiisselschnüer, bedeutet eine dünne Schnur [Id. vgl. Fisel II, am ehesten noch pt. 6. klein, schmächtig; passt aber auch zu Fisel Pt. 1, Spitze von Ruten, wurde doch am Geisselende eine solche Schnur befestigt, vgl. Fiselruete = Zuchtrute; 1/1075; IA II/1979, 42]
fittig, Adj.; überdrüssig [Id. 1/1135]
Fittlo, N. n.; 1. Arsch, Hintern; 2. Geschlechtstrieb, Sexualität: Ds Fittlo und ds Gäält regiert d Wäält. Der Arsch (Sex, Geschlechtstrieb) und das Geld regieren die Welt [Id. vgl. Füdli 1/683]
Fittlo am Züü, stehende Formel für, am Ende sein, in die Enge getrieben
fittlochu, V. intr.; umanandrefittlochu, herumtiegern, für den Zuschauer verständnisloses Herumlaufen z. B. vor dem zu Bett gehen, noch das und jenes, noch hier hin und dort hin...; hin und her laufen, Derivation von Fittlo [Gr. 79]
mit bluttum Fittlo; stehende Formerl, mit leeren Händen, mit Nichts dastehen
Fittlo ha; stehende Formel für Mut haben; är het kcheis Fittlo, er hat keinen Mut [Gr. 79]
Fitza, N. f.; Zuchtrute [Id. 1/1151], vgl. auch Gretza
Fitzer, N. m.; Schwingbesen, Küchen Rührgerät [Id. 1/1153]
fitzu, V. tr.; züchtigen, mit einer Gerte, einer Zuchtrute schlagen, vgl. auch jättu [Id. 1/1152]
Flaach, N. m.; auch Flaacht; leichter Wind, Windhauch, geschter het mu nit as Flaachji gspirrt; gestern hat man auch nicht den leisesten Windhauch verspürt [Id. 1/1165; IA II/1979, 42]
Flachdach, N. n; Flachdach
Fläcker; N. m.; Kartoffelsorte aus Ausserberg, pro Specia rara; dazu meint die Redaktion des Idiotikons; «Fläcker» fehlt im Idiotikon, vgl. aber Flëck, Flëckeⁿ I(Band I, Spalte 1189), Bedeutung 8: «eine gute Sorte Kartoffeln» (belegt für Appenzell) – das Wort, das auf das Aussehen der Kartoffel anspielt, kann natürlich für ganz verschiedene Kartoffelsorten stehen
Fläcko, N. m.; Fleck, Schmutzfleck [Id. 1/1188], vgl. Sprachaltlas, Synonyma: Goms: Fläcke; Saas: Fläcke; Zermatt: Fläcke; Ausserberg: Fläcko; Lötschen: Tätsch; Leuk: Fläcko
Flädermüüss, N. f.; Fledermaus [Id. 4/477]
flädru, V. intr.; 1. flatter, mit den Flügeln schlagen, umsichschlagen; 2. den Mist fallen lassen beim Rindvieh [Id. 1/1169]
Fläissa, N. f.; Ohrfeige, vgl. Flängga; [Id. vgl. Flausen 1/1210, Bedeutungs 1]
flaamu, V. intr.; schwellen des Rindereuters bei Trächtigkeit [Rübel, 27]
Flangga, N. f.; 1. Flanke, meistens im Pl. Flangge, Lende(n); 2. Ohrfeige vgl. auch Fläissa [Id. 1/1201]
Flängga, N. f.; Backpfeife, Ohrfeige, Klatsche [Id. 1/1201]
Flangga, N. f.; Flanke, Seite
flänggu, V. intr.; herabhangen, im Winde schauckeln [Gr. 79]
flännu, V. intr. weinen, flennen [Id. 1/1199] ds Flänne, vgl. Sprachatlas, vgl.; briele, flännu, päägge, tullu
flapp, Adj.; welk, schlapp [Gr. 79]
Flärra, N. f.; 1. abgerissenes od. abgestossenes Stück Haut vom menschlichen Leib, offene Wunde od. Narbe, Wundmal, auch Striemen, Flecken von einem Schlag; Schurf in der Rinde eines Baumes; 2. Ohrfeige, Handschelle [Id. 1/1205]
flattierru, V. tr.; schmeicheln, liebkosen [Id. 1/1226]
Flättra, N. f.; eine Menge, ein Teil; äär het kchei Flättra Haar mee, er hat keine Haare mehr; an Flättra Gääld, eine Menge Geld, von einem flatterndern Fetzen [Gr. 79]
flatsch, Pa, als Verstärkung im Sinne von sehr
flatschnass, Adj.; pudelnass, sehr nass vgl. auch pflatschnass [Id. 4/792]
Flätzga, N. f.; flatterhafte Frau, Dirne [Id. 1/1241]
flätzgu, V. intr.; flattern [Id. 1/1241]
Flegil, Pflegil, N. m.; 1. Flegel; 2. Dreschstock, Flegil im Vispertal, sonst Pflegil [Id. 5/1239], Sprachatlas
Flegiljaar, N. n. Pl.; Flegeljahre, Pubertät
Fleiga, N. f.; Fliege [Id. 1/1177], Sprachatlas
fleigu, V. intr.; fliegen [Id. 1/1177], Sprachatlas
Fleiguhüss, N. n; Fliegenschutzkiste, Fliegenschutzschrank
Fleigutätscher, N. m; Fliegenklatsche [Id. 13/2158]
Fleisch, N. n.; Fleisch [Id. 1/1221]
Fleischhaaggo, N. m; Haken, Fleischhaken
Fleischhüffo, N. m.; dickes, muskulöses Wesen
Fleischplatta, N. f; Fleischplatte
Fleischsuppa, N. f.; Gericht, z. B. Ried-Brig Minestrone mit gesottenem Fleisch (getrockneten Rippchen von Schwein und vom Schaf, getrocknetem Rindfleisch und Hamme) [Id. 7/1236]
fleet/fläät, Adj.; 1. sauber, legg hiitu fleeti Hose a, ziehe heute saubere Hosen an; 2. ganz und gar, gänzlich, vollständig, Bestätigung, Verstärkung, den Reinheitsgrad bestärken: är ischt an fleete Göüch, er ist ein reiner, grosser, imenser Trottel; das ischt fleets Gäld, das ist reiner Gewinn [Id. 1/1227], vgl. auch: süüber, Sprachatlas
fleetigu, V. tr.; 1. säubern, rüsten; di Boone fleetigu, Bohnen spitzen; 2. sich säubern, z.b. Nachgeburt [Id. 1/1228]
flichtu, V. intr.; flüchten [Id. 1/1167]
Flick, N. m.; Flick, Reperatur, Aussbesserung, an Hosuflick, Lappenflick auf der Hose [Id. 1/1192]
Flicketa, N. f.; Flickwerk [Gr. 80], vgl. auch Giblätz
flicku, V. tr.; flicken [Id. 1/1192]
flie, V. intr.; fliehen [Id. 1/1182]
Fliiger, N. m.; 1. Flugzeug; 2. Rausch, mehr
Fligil, N. m; 1. Flügel, Vogel-, 2. Fenster-, Türflügel [Id. 1/1181]
Fliiss, N. m.; 1. Fleiss; 2. mit Absicht, bewusst: dass hets mit Fliis z fätzu gmacht, das hat er mit Absicht zerstört [Id. 1/1210]
flissig, Adj.; fleissig
flingg, Adj.; flink [Id. 1/1202]
Floo, N. m.; Floh
Floomeinig, N. f.; irrige, dumme Meinung [Gr. 80]
Floojer, N. m.; vgl. Flooner; 1. Flöhe suchender; 2. gemüdlicher, langsamer, penibler Arbeiter
flooju, V. intr.; 1. Flöhe suchen, etwas kleinlich, gründlich suchen; 2. gemütliches, langsames Arbeiten [Id. 1/1184]
flott, Adj.; schön, hübsch, stattlich, an flotte Burtsch, ein stattlicher Kerl [Id. 1/1230]
Flöücha, N. f.; 1. Funken (glühend); 2. Schneeflocke [Id. 1/1159]
Flöüse, N. f.; verwendung nur im Plural; Flausen, Spässe, Possen, lustige Streiche, was nicht ernstlich gemeint ist, kleine Neckerei, ironische Reden, [Id. 1/1210]
flucher, Adv. lose sein, locker [Id. 1/1162]
Flüe, N. f., Pl. Flie; Fluh; Flurname: Fluh, Felswand; markanter Felsvorsprung, Findling [Id. 1/1184]
Wiissi Flüe. [(638/125) ld. 1/1184.; Zinsli, NG S. 564)
Flüech, N. m.; 1. Fluch, Ausdruck; 2. Verwünschung, schlechtes Los/Schicksal [Id. 1/1163]
flüechu, V. tr.; fluchen [Id. 1/1163]
Flugg, N. m.; Flug
fluggsch, Adv.; schnell, eiligst [Id. 1/1181]
Flümm, N. m.; Flaum [Id. 1/1197]
Flümmer, N. m.; Staubwedel, Staubwischer [Id. vgl. Flum 1/1197]
flümmu, V. tr.; Staub wischen, abstauben
Föön, N. m.; Haartrockner vgl. Feenno
föönnu, V. tr.; die Haare trocknen, vgl. feennu, der Föhnwind bläst [Id. 1/845]
folge, folgu, gfolgot, V. intr.; 1. gehorchen, 2. folgen [Id. 1/811], Sprachatlas
Folla, N. f.; vgl. auch Volla, trichterförmiges (hölzernes) Gefäss, durch welches die frische Milch geseiht wird [Id. 1/786; IA, I/1983, 37] Sieb, Milchsieb [Id. 7/42]; vgl. Synonyma: Richter (Goms); Sib (Saas); Folle (Zermatt); Folla (Ausserberg); Folle (Lötschen); Richter, Passoar (Leuk)
Folluschöüb, N. n.; Trichterdichtung, Dichtungsmaterial für die Folla, Milchsieb [Id. 8/28 vgl. Schaub; IA, I/1983, 37]
foltru, V. tr.; 1. foltern, quälen; 2. überzählige Stosse ausbrechen (Reben) [Id. vgl. affolteren 1/106]
foorna, Adv.; draussen [Id. 1/1027; IA II/1976, 36]
fordru, V. tr.; fordern
formu, V. tr.; formen
Forscher, auch Vorscher, N. f.; 1. Vorschoss, Schürze, legg ds Forscher a, suscht machoscht d Hose dräckigi, zieh die Schürze an, sonst machst du die Hose schmutzig [Id. 8/1144]; 2. wie nhd. Forscher
fort, Adv.; weg, fort; Zss. fortgaa, fortgehen; fortnä, wegnehmen; fortbringu, fortbringen; fortrierru, wegwerfen; fortschrecku, wegziehen; fortträägu, wegtragen; forttüe, weglegen; fortzie, wegziehen [Id. 1/1042]
forthi, Adv.; fürderhin, forthin [Gr 77]
fräch, Adj.; frech
Fräfil, N. m.; 1. Frevel, Unrecht; 2. das Gefrevelte (Jagdbeute, gefreveltes Holz) [Id. 1/1287]
Fräfler, N. m.; Frevler
fräflu, N. intr.; freveln
främd, Adj.; fremd
Främde, N. m.; Fremder
Främdi, N. f.; Fremde
Fremmi, N. f.; Frömmigkeit [Id. 1/1297]
franggierru, V. tr.; frankieren, mit Briefmarke versehen
Franggo, N. m.; Franken [Id. 1/1309]
Fransa, N. f.; Franse [Id. 1/1310]
fransu, V. intr.; 1. mit Fransen versehen; 2. ausfransen, fasern [Id. 1/1310]
franzeslu, V. tr.; Kastration durch Herausschneiden der Hoden
Fraass, N. m.; Frass, schlechtes Essen, hiitu hets wider an maal an furchtbare Fraass ggä, heute hat es wieder mal einen furchtbaren Frass gegeben [Id. 1/1317]
Frässa, N. f.; Fresse, grob für Maul oder Mund; hap d Frässa züe, halt dein Maul [Id. 1/1324]
Frässbidil, N. m.; Pansen, Fressbudel (bei der Kuh) [Id. 4/1035 vgl. Budel]
Frässtola, N. f.; Fressloch, rechte Hungergrube (von hinten gesehen) der Kuh [Rübel, 19]
frässu, V. tr.; 1. fressen bei Tieren; 2. ordinär auch bei Menschen bei gierigem, unzivilisiertem Essen; Vogol friss old verdirp. Vogel friss oder stirb. Van der Hipschi het mu nit gfrässus. Von der Schönheit hat man nicht gegessen. In der Noot friss der Tiifil Fleige. In der Not frisst der Teufel Fliegen. (SV, Sprichwort, 38, 54, 72)[Id. 1/1321] vgl. ässu, biissu, chnoschlu, fuudu, ischiebu, habru, mehr
fratt, Adj.; wundgerieben vgl. auch seers [Id. 1/1338; IA II/1979, 42]
Fratt, N. n.; 1. Unreinigkeiten, 2. wunde Warzen nach der Geburt [Id. 1/1338; IA II/1979, 42]
Fratz, N. m.; Fratz, Spitzbube [Id. 1/1343]
Fratzza, N. f.; Fratze, Maske, verzerrte Miene [Id. 1/1343]
fratzzu, V, intr.; Spässe treiben, Unerlaubtes tun, sich ungezogen betragen [Id. 1/1343] vgl. auch verhergu, V. intr. verderben, beschädigen [Id. 2/1606]
freege, V. tr.; fragen vgl. ost: frääge [Id. 1/1290], Sprachatlas
Freit, N. f.; Freude
freww, Adj. nocht nicht reif, frewws Chooru, unreifes Korn [AI, 1976, 36]
Frichtubroot, N. n; Früchtebrot
frigju, V. intr.; basteln, herumwerken [I.F.]
Frido, N. m.; Frieden [Id. 1/1276]
friejer, Adv.; früher [Id. 1/1293], Sprachatlas
frierru, V. intr.; frieren [Id. 1/1313]
Friess, N. n; Fries, waagrechte ornamentale oder figürliche Zierstreifen zur Gliederung oder zum Schmuck einer Wand [Wahrig, 554; VS, 96f.]; Arten: Chamm-, Rinnu-, Trichter- Rillu-, Konsolu-, Wirfil-, Wolfzant-, Röütu-, Rundstab-, Ranku-, Wällufriess
Friidhof, - hef; N. m.; Friedhof [Id. 2/1027], Sprachatlas
frigju, V. intr.; hantieren [Gr. 80]
Frigoor, N. m.; Frigor, Kühlschrank, franz. Lehrnwort: frigidaire [T. Lagger]
friili, Pa.; freilich [Id. 1/1268]
Frint, N. m.; Freund [Id. 1/1303]
frintli, Adj.; freundlich [Id. 1/1307]
frisch, Adj. 1. frisch, die Ware ist frisch; 2. frisch = kalt, kühl vgl. frischillocht ; 3. neu [Id. 1/1331]
Frischig, N. m.; kastrierter Widder [Id. 1/1332], Sprachatlas
Frischt, N. f.; Frist, Zeitraum [Id. 1/1335]
Frisüür, N. f.; Frisur, dieses Fremdwort wurde im Dialekt zu Friisa verändert
Friitagg, N. m.; Freitag, Wochentag [Id. 12/849]
Friithof, N. m.; Friedhof
Froontag, N. m; Donnerstag, [ Id. 12/860; IA I/1976, 38], vgl. Feiste Froontag, Fetter Donnerstag, Fasnachts Donnerstag, vgl. Wochentage
Frosch, N. f; 1. Frosche; 2. Tennbrett
Froww, N. f.; Frau, Froww und Frowwi werden synonym verwendet; As Ross und an Froww selle mu nie antleennu; ein Pferd und eine Frau sollte man nie ausleihen (SV. Sprichwort, 42). D Froww het drii Siite va Hüss üff, der Ma nummu eini; die Frau hat drei Seiten von Haus auf (die Frau hat vom Charakter her mehr Verständnis für Familienangelegenheiten), der Mann nur eine (SV. Sprichwort, 124) [Id. 1/1241], Sprachatlas
Frowwi, N. n.; Frau [ Id. 1/1241]
Frowwumantil, N. m.; Frauenmantel, Heilkraut [Id. 4/342]
Frowwutagg, N. m.; "Frauentag", Marienfest, 8. Sept. Fest Marä Geburt [IA II/1976, 35]
Frowwutriibil, N. m.; Stachelbeere, Sprachatlas, vgl. Stacholberr
früe, Adv.; früh [Id. 1/1292]
Füer, N. f.; Fuhre [Id. 1/970]
Früestuck, N. n.; Frühstück [Id. 10/1818]
früestucku, V. tr.; das Frühstück einnehmen
Früüma, N. f; Pflaume [Id. vgl. Pflume 5/1247], Sprachatlas
Früümuschnaps, N. m; Pflaumenschnaps
fuchtu, V. intr.; schimpfen, d Müeter het mer schüüderli gfuchtot, die Mutter hat mich schauderhaft ausgeschimpft [Id. 1/668]
Füüdi, N. n.; Maske, Fasnachtsgeck, Maskierter an der Fasnacht [Id. 1/683]
füüdinu, V. intr.; Maskenlaufen
fuudu, V. tr.; essen von engl. food = Speise, Nahrung; dieses Wort ist erst in den letzten Jahren im Walliserdeutschen aufgetaucht und zeigt, dass nun auch das "Denglisch" Eingang ins Walliserdeutsche findet. vgl. ässu, biissu, chnoschlu, frässu, ischiebu, habru
füerwäärchu, V. intr.; 1. fuhrwerken, 2. hantieren, pfuschen; 3. fuchteln [Id. 16/1198]
Füess, Fiess N. m.; Fuss, ... unner de Fiessu sii, im Wege stehen, jemanden behindern (SV. Sprichwort, VIII) [Id. 1/1085], Sprachatlas
Füessballa, N. f.; 1. Muskeln an der Fussunterseite, Balla, Ferse [Id. 4/1148] vgl. auch Handballa; 2. Fussball
Füessmili, N. f; Fussmühle,Hausmühle
Früestuck, N. n.; Frühstück, mehr
Füeter, N. n; 1. Futter; 2. innerer Kleiderstoff; 3. Posterung [Id. 1/1136]
Füetermüüra, N. f; Futtermauer, Krippenmauer
Füeterschooss, N. m; Futterschürze
Füetertüech, N. n; 1. Futtertuch, Kleiderfutter; 2. viereckiges Tuch zum Tragen von Futter (Heu) vgl. Hirterforscher [Id. 12/280]
Füeterstäga, N. f; Scheunentreppe
füetru, V. tr.; füttern [Id. 1/1138]
füüf, Num.; fünf [Id. 1/852], Sprachatlas
fufzä, Num.; fünfzehn, Sprachatlas
fufzg, Num.; fünfzig, Sprachatlas
Fuggs, N. m.; Fuchs [Id. 1/655], Sprachatlas
fuggsroot, Adj.; 1. fuchsrot, 2. Wassermangel, von der Sonne verbrannte Wiese [Id. 6/1765]
Fuggsschwanz, N. m.; 1. Fuchsschwanz; 2. Säge; 3. Pflanze u.a. Eisenhut, Amarant [Id. 9/2025]
fuggschtiifilschwilt, Adj.; fuchteufelswild
füül, Adj.; 1. faul, untätig, weli füüli Ggoschscha, welch faule Frau; 2. faul von verdorben, an füüle Epfil, ein fauler Apfel [Id. 1/786]
Fülänzer, N. m.; Faulenzer [Id. 1/791]
fülänzu, V. intr.; faulenzen [Id. 1/791]
Fulaar, N. n.; Halstuch, franz. foulard
Fundamänt, N. s; Fundament, Basis
Funggi, N. f.; 1. unordentliche Falte; 2. kleine, korpulente Person [Id. 1/866; IA II/1979, 42]
funggu, V. tr.; stopfen, auch drifunggu = hineinstopfen; du daarfscht d Chleider nit a soo drifunggu, du darfst die Kleider nich so reinstopfen [Id. 1/866; IA II/1979, 42]
Fura, N. f.; 1. Ackerfurche; 2. Ackerumrandung, Ackerböschung [Id. 1/935], Sprachatlas; Flurname: Furu, Furche; uraltes Ackerbauwort, kann Rinne, Abhang,
Erdkamm bedeuten.[ld. 1/935; Zinsli, NG S. 564] vgl. Furi bei Zermatt
Fureezi, N. f; unteres Ackerbord, frieejer heintsch d Fureezi no kchrüttot, früher wurden die Akerborde noch gekrautet, d.h. mit der Sichel geschnitten [Id. 1/939; IA I/1976, 38]
furlinu, V. tr.; kleine Furchen ziehen, häufeln (Kartoffeln) [Id. 1/939], Sprachatlas, vgl. auch züemachu
furrnu, V. tr.; Ackerfuchen erstellen [Gr. 82]
Furgo, N. m.; geschlossener Güterwagen der Eisenbahn frz. fourgon
Furz, N. m.; Furz, Wind aus dem Unterleib [Id. 1/1046]
furzu, V. intr.; furzen, Wind von sich geben [Id. 1/1047], umanandrefurzu, herumschwirren, -eilen
Füüscht, N. f.; Faust [Id. 1/1123]
Füüschthäntsche, N. f.; Handschuhe, Fäustlinge
Füüschtil, N. m.; Fäustel, Fausthammer vgl. Masetta
füüschtu, V. intr.; fausten, mit der Faust drohen oder auf den Tisch schlagen [Id. 1/1124]
futtierru, V. intr.; nicht kümmern um, nicht beachten, egal sein [Id. 1/1136] frz. foutre
futsch, Adj.; 1. kaputt, defekt, futsch; 2. derb bei Tieren für tot, ass futschigs Chalp, ein totes Kalb; spasshalber haben wir "tot" wie folgt gesteigert: toot, müüsstoot, futsch [Id. 1/1142]
futschig, Adj. vgl. futsch
futschu, V. tr.; etwas zerstören, ein Tier töten [Gr. 82]
futtru, V. intr.; schimpfen, reklamieren [Id. 1/1135] vgl. auch pfutterru
futtü, Adj. futsch, kapputt von franz. foutu
Futz, N. f.; Fotze, Scham, Vagina; Fotze f. ‘weibliche Geschlechtsteile’, derbes, in der Hochsprache gemiedenes Wort. Spätmhd. fotze, futze ist affektisch geminierte Intensivbildung zu gleichbed. mhd. vut, das mit anord. isl. fuð und (aus dem Skandinav. entlehntem?) engl. (mundartlich) fud wohl zur Wurzel von faul (s. d.) gehört und eigentl. ‘das Stinkende’ bedeutet. Mhd. mnd. vut ist erhalten im Kompositum Hundsfott m. ‘Schuft, feiger, schlechter Kerl’ (16. Jh.), eigentl. Bezeichnung der Geschlechtsteile der Hündin. hundsföttisch Adj. ‘schuftig, gemein, niederträchtig’ (16. Jh.) aus Etymologisches Wörterbuch nach Pfeifer . vgl. auch Pfuuz = wirrer Haarbusch [Id. 5/1209]
Hochdeutsch >>> Walliserdeutsch
Fangen (Spiel), Faa, Tschüppis, Tscharfüüsu, Tschäggo Löüffu, Tätschu, Sprachatlas V/88
Fensterladen, Palggo
Fenstersims, Sims, Brätt, Sinz, Poschto, Sprachatlas VII/176
Fettwiese, Matt, Matta, Meematta, Hewwmatta, Määgüet, Sprachatlas VI/80
Föhrenzapfen, Föörozapfo, Bääji, Parüüla, Sprachatlas VI/127
Frühling, Langsi, Üsstagg, Sprachatlas VI/8
Fusspfette, Äbiwant
Fusstritt versetzen, fiesslu, tschaagnu, schüenu, Sprachatlas IV/87
Futtertrog, Lecktrog, Niesch, Nieschscha